Europäische Mobilitätswoche

Nachhaltige Mobilität leben

Am 22. September ist „autofreier Tag“. Leicht ist der Umstieg für viele aber nicht, gerade in ländlichen Regionen.

KLAGENFURT (map). Diese Woche findet die „Europäische Mobilitätswoche“ mit zahlreichen Veranstaltungen statt, Höhepunkt ist der „autofreie Tag“ am 22. September. Man setzt Zeichen für nachhaltige Mobilität und überdenkt die eigenen Gewohnheiten. „In der Praxis ist es nicht wirklich einfach, den Menschen den Umstieg vom Pkw auf den öffentlichen Verkehr schmackhaft zu machen“, weiß Armin Bostjančič-Feinig, Manager der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Carnica Rosental mit 12 Gemeinden (von Zell Pfarre bis Velden). „In ländlichen Regionen ist der eigene Pkw das wichtigste Verkehrsmittel, ein Grund dafür sind die seltenen Intervalle der Öffis wie etwa im 2-Stunden Takt. Kein Wunder, dass der öffentliche Verkehr von der Bevölkerung so kaum wahrgenommen wird“.

Derzeit findet in der KEM Carnica die „Neuausschreibung des öffentlichen Verkehrs“ statt. Bostjančič-Feinig erhofft sich dadurch eine künftige positivere Entwicklung - mit innovativen und machbaren Ideen seitens der Bieter für einen attraktiveren ÖV im Rosental. Wichtig wären, so der KEM-Manager auch Zubringersysteme, die bessere Verknüpfung mit dem „Mikro-ÖV“ wie Go-Mobil, Taxibonsystem etc. und Bewusstseinsbildung. „In ländlichen Regionen fahre man am liebsten per Pkw direkt von Tür zu Tür. Der KEM-Manager ruft dazu auf, kurze Strecken zu Fuß oder per Rad zurückzulegen.

Neu in Ferlach: E-Carsharing

Beim Schloss Ferlach kann man E-Bikes leihen, und brandneu ist ein „E-Carsharing“ in Ferlach: Am Freitag, den 20. September wird im Rahmen des 3. E-Mobilitätstages am Hauptplatz das neue „feMOBIL“, ein Renault Zoe präsentiert. Jeder kann kommen!

Umweltfreundlich unterwegs

Während für viele Menschen ein eigener Pkw unverzichtbar ist, setzen andere zunehmend auf nachhaltige Mobilität:
Claudia Ornetzeder, Grafikerin in Klagenfurt verbindet das Praktische mit dem Nützlichen und ist daher in der Stadt per Rad unterwegs: „Das lästige Parkplatz suchen fällt weg, und anstatt Parkgebühren zu zahlen investiere ich das Geld lieber in einen gemütlichen Kaffee am Alten Platz“, so ihr Credo. Zudem bedeutet Radfahren für die Grafikerin „Auftanken und Wohlfühlen“.
Für Hannes Piskernik, Geschäftsführer in Ferlach, ist Klimaschutz sehr wichtig. Kurze Strecken werden zu Fuß zurückgelegt, ansonsten wird der E-Scooter verwendet - „sportlich, effizient, klimaschonend und günstig in einem“. 

Schnell am Ziel mit Bahn & Faltrad

„Die beste Alternative zum Pkw ist die Eisenbahn in Kombination mit dem Faltrad“, rät Christian Salmhofer vom Klimabündnis Kärnten. „Damit ist man äußerst schnell und klimaschonend am Ziel, zudem gilt das Faltrad im Zug als Gepäckstück und ist somit kostenfrei“. Außerdem schwört der Klimaexperte auf das E-Lastenrad bzw. ein Rad mit Anhänger. Damit können Private Einkäufe tätigen, und die regionale Wirtschaft kann effizient Transportlieferungen durchführen (z. B. auch Lehrlinge ohne Führerschein). Fazit des Klimaexperten: „Man kann den Alltag klimaschonend und zugleich kostengünstig gestalten und ist zudem oft schneller am Ziel als mit dem Pkw. Außerdem sollten Erwachsene Vorbild sein in puncto Bahn fahren – viele Kinder sind noch nie mit dem Zug gefahren.....“