"Klimawandel sichtbar"
Obstbauer ergreift Maßnahmen gegen Frostnächte

Manfred Reautschnig vom Rabahof bei den Kirschbäumen und mit den Paraffinkerzen. | Foto: RMK
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Der extreme Wetterumschwung der letzten Tage setzt nicht nur Mensch und Tier zu, sondern auch der Vegetation. MeinBezirk erkundigte sich bei Ebenthaler Obstbauer Manfred Reautschnig vom Rabahof, welche Maßnahmen er gegen die Frostnächte ergreift. 

EBENTHAL. Eine Frostnacht kann für die Obstbauern bereits verheerende Folgen haben, wie Manfred Reautschnig erklärt: "Wir sind mit der Vegetation um mindestens drei Wochen voraus. Die Blüten der Äpfel, Birnen, Erdbeeren sowie Kirschen sind schon in Vollblüte. Die Kirsche ist sogar schon in der Abblüte. In dieser Phase sind die Obstbäume und Obststräucher am empfindlichsten. Je nach Sorte reichen -1 Grad beziehungsweise -2 Grad aus und die Blüte erfriert. In weiterer Folge fällt sie dann einfach ab."

Kostspieliges Heizsystem

Manfred Reautschnig hat bereits zu Beginn der Abkühlungsphase Maßnahmen ergriffen: "Entlang der Obstbäume und Sträucher werden Kerzenkübel aufgestellt. Die Kübel sind mit Paraffin gefüllt. Ein Kübel fasst um die zehn Liter. Sobald der Frost beginnt, werden die Kübel angezündet. Die Kerzen brennen bis zum nächsten Morgen." Dieses Heizsystem bringt eine Temperaturerhöhung von etwa drei bis fünf Grad. Die Methode hat sich zwar bewährt, jedoch ist sie nicht günstig: "Ein Kübel kostet zwischen 13 und 15 Euro. Um eine Sicherheit zu haben, benötigt man 500 Kübel pro Hektar." 

Die Paraffinkerzen sollen die Blüten vor dem Erfrieren schützen.  | Foto: Privat
  • Die Paraffinkerzen sollen die Blüten vor dem Erfrieren schützen.
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"Klimawandel sichtbar"

Seit mehr als 30 Jahren ist Reautschnig als Obstbauer tätig und seit den letzten acht bis zehn Jahren ist der Klimawindel auch für ihn sichtbar: "2016 gab es Ende April einen extremen Frost. In ganz Österreich kam es zu massiven Ernteausfällen. Damals dachten die Obstbauer noch nicht daran Maßnahmen gegen die Kälte zu ergreifen. Ein weiteres Indiz für den Klimawandel sind für den Obstbauer aus Ebenthal die verfrühten Eismänner: "Sie kommen nicht mehr regelmäßig im Mai, sondern immer früher. Das konnte ich in den letzten Jahren beobachten." Aufgrund der Wetterextreme wird es immer schwieriger mit dem Obstbau.

Wenig Schlaf für Obstbauer

Während der Frostnächte schläft Manfred Reautschnig nicht viel. Stündlich kontrolliert er die Temperatur bei seiner lokalen Messstation. Sollte die Temperatur in den Minusbereich fallen, kann er sofort reagieren und seine Rabahof-Mannschaft zusammentrommeln. Gemeinsam werden dann die 500 Paraffinkerzen angezündet, um die Blüten zu schützen.

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