ÖBB-Posch: "Höchste technische Sicherung auf Wörthersee-Strecke"
Ist mit Fertigstellung der Koralmbahn die Sicherheit auf den Wörthersee-Eisenbahnkreuzungen noch gegeben? Laut ÖBB ja.
WÖRTHERSEE (vp). Eine drohende Lärmlawine befürchten die Bürger der Wörthersee-Gemeinden mit Fertigstellung der Koralmbahn (die WOCHE berichtete). Von täglich 290 Zügen ist die Rede.
Lärm ist das eine, jedoch dürfe man nicht auf das Thema Sicherheit vergessen, so Krumpendorfs Vize-Bgm. Andreas Pregl. Er spricht die vielen beschrankten Bahnübergänge entlang des Wörthersees an. Kärntens Arbö-Geschäftsführer Thomas Jank dazu: "Wir wissen jetzt nicht, wie viele Züge mehr in Zukunft hier fahren werden. Jedenfalls müssen die Bahnübergänge evaluiert und auf die zukünftigen Erfordernisse angepasst werden. Schon jetzt gibt es teilweise lange Wartezeiten für die Autofahrer bei den Übergängen. Hier geht es auch um die Einsatzkräfte, da geht es um Sekunden." Denn südlich der Bahn leben rund 1.000 Krumpendorfer, im Sommer befinden sich allein aufgrund der drei Bäder tausende Leute in diesem Gebiet. Pregl: "Also muss die Frage gestellt werden: Wenn es faktisch mehr Züge geben wird, ist dann die Infrastruktur noch adäquat?"
Ideen auf den Tisch
Pregl: "Das kann natürlich auch heißen, dass Bahnübergänge aufgelassen werden müssen, um andere anständig zu sichern. Wir Gemeinden wollen das Thema proaktiv angehen. Die Ideen der ÖBB zu diesem Thema müssen jetzt auf den Tisch, denn solche Projekte dauern lange. So würde man auch signalisieren, dass man die Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt."
Kapazität reicht
ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch wundert sich über die Anzahl der Züge nach Fertigstellung der Koralmbahn, die von Wirtschaftskammer und Gemeinden immer wieder angesprochen wird: „Wir weisen alle kolportierten Zahlen zurück. Woher kommen sie? Fakt ist, dass derzeit täglich rund 200 Züge auf der Wörthersee-Strecke fahren. Der Güterverkehr ist derzeit stagnierend, davon gibt es jetzt ca. 80 Züge. Das wird mittelfristig so bleiben. Bei den viel leiseren Personenzügen ist es freilich anders, da werden in Zukunft sicher mehr fahren. Stichwort mehr S-Bahn zwischen Klagenfurt und Villach sowie mehr Schnellzüge von und nach Wien bei nur 2 Stunden 40 Fahrzeit ab 2026.“
Die Wörthersee-Strecke sei vom Ausbauprogramm gestrichen worden, weil die Kapazität auch für den zukünftigen Bedarf reicht – auch wenn mehr S-Bahnen kommen sollten. Die bestehende Strecke aufzulassen, war für die ÖBB übrigens nie Thema.
Höchste technische Sicherung
Was die Bahnübergänge betrifft, spricht Posch die Eisenbahnkreuzungsverordnung an, der zufolge bis 2022 alle Kreuzungen im Hinblick auf Sicherheit zu evaluieren sind. „Auf der Wörthersee-Strecke gibt es überall die höchste technische Sicherung mit Schranken- und Lichtanlagen. Wünscht sich allerdings das Land oder die Gemeinde eine Änderung, etwa eine Unterführung im Gegenzug zur Auflassung anderer Kreuzungen - Beispiele Krumpendorf oder Gewerbegebiet Villach -, sind wir gerne bereit, uns das im Detail anzusehen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.