Im Interview
Polizeieinsatzleiter zu Bombendrohungen an Kärntner Schulen

Horst Nusser war der Einsatzleiter bei der Bombendrohung in der Borg. | Foto: MeinBezirk.at
  • Horst Nusser war der Einsatzleiter bei der Bombendrohung in der Borg.
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Heute gab es die bereits vierte Bombendrohung an einer Kärntner Schule innerhalb weniger Tage. Einsatzleiter Horst Nusser im Gespräch über den Einsatz im Rahmen der Bombendrohung im Borg Klagenfurt.

KÄRNTEN. Innerhalb von wenigen Tagen gab es in Kärnten vier Bombendrohungen an Schulen. Horst Nusser, Chefinspektor und Postenkommandant der Polizeiinspektion Klagenfurt St. Ruprecht, war bei der Bombendrohung in der Hubertusstraße (Borg, Pädag, BAfep, ...) der zuständige Einsatzleiter. Von einem Trend möchte er nicht sprechen.

Möglichst viele Einsatzkräfte

"Wir hoffen, dass sich diese Sache eben nicht zu einem Trend entwickelt, das wäre sehr gefährlich", sagt Nusser. Denn bei jedem Fall müsse die Polizei mit vollem Einsatz reagieren, da stets von einem Ernstfall ausgegangen werden muss. Das heißt im Klartext: Alle Schüler in Sicherheit bringen und mit möglichst vielen Einsatzkräften das Gebäude durchkämmen. "Im Falle der Drohung beim Borg standen wir mit ca. 45 Mann im Einsatz, da das gesamte Schulgebäude sehr weitläufig ist." Die Evakuierung der Schule habe hervorragend funktioniert, auch dank regelmäßiger Brandschutzübungen.

Keine Widersprüche der Schüler

Eine der größten Schwierigkeiten ist die Übersicht zu bewahren und die Betroffenen in Sicherheit zu bringen. "Wichtig ist es, dass man aus der Sichtweite ist, denn dann ist auch ein Trümmerflug im schlimmsten Fall abgedeckt", so Nusser. Die Anweisungen der Polizei werde von den Schülern in diesen Fällen sehr gut angenommen, erklärt er. "Das liegt daran, dass wir natürlich mit großer Mannstärke vor Ort sind, aber auch daran, dass sich keiner sagen traut: 'Da ist doch eh nix', weil eben immer etwas sein könnte." 

Mehrere Jahre Haft

Konkrete Sorgen macht Nusser sich nicht direkt. "Ich glaube wir sind in Kärnten sehr sicher, aber natürlich kann man es nicht ausschließen, dass irgendwann wirklich ein Sprengsatz gefunden werden könnte." Von einem Lausbubenstreich kann dabei keinesfalls die Rede sein. "Wir sprechen hier von einer gefährlichen Drohung, einer Drohung mit Sprengmittel, zum Nachteil einer großen Anzahl von Schülern, das ist ein klares Strafrechtsdelikt", so der Einsatzleiter. Eine gefährliche Drohung (§ 107 StGB) kann mit bis zu mehreren Jahren Haftstrafe geahndet werden. Dazu kommen die Einsatzkosten, die Nusser nicht beziffern kann. "Das hängt immer von der Länge des Einsatzes, von der Anzahl der eingesetzten Polizisten, der Einsatzzeit des Hubschraubers und von vielen weiteren Faktoren ab, das kann man so pauschal nicht sagen." 

Hubschrauber verschafft Überblick

Der Hubschrauber kommt dabei hauptsächlich zur Kontrolle bzw. für den Überblick rund um das Gebäude zum Einsatz. So werden die Auswirkungen gesperrter Straßen auf die umliegenden Verkehrswege beobachtet, Menschengruppen in Sicherheit dirigiert oder Überprüfungen aus der Luft vorgenommen. "Wenn ich als Einsatzleiter vor dem Objekt stehe, kann ich natürlich nicht alles überblicken, dafür haben wir unsere Kollegen in der Luft", sagt Nusser.

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