Aufwändige Sache
Rätsel um Klagenfurter Schiffs-Schwertransport gelöst
Werbeschaltung bringt Licht in ein Klagenfurt-Rätsel: So wurden die Schiffe Loretto und Lorelei einst von Wien in den Wörthersee gebracht.
Hätten Sie es gewusst? 1924 wurden die Schiffe "Loretto" und "Lorelei" erstmals unter den Namen "Koschat" und "Hülgerth" zu Wasser gelassen. Noch heute sind die beiden Nostalgieschiffe bei Einheimischen und Touristen mehr als beliebt.
Das Rätsel um den Schwertransport
Klagenfurt-Kenner Hannes Lebitsch kennt die Rätsel und Hintergründe zu den beiden Schiffen. "In der frequenzarmen Zeit sollten die beiden Schiffe die großen Dampfschiffe Thalia und Helios entlasten. In einer Wiener Werft wurden die Schiffe gebaut und dann per Bahn nach Klagenfurt gebracht", weiß Lebitsch. Seit Jahren rätseln Experten, wie die beiden Stahlkolosse zu Wasser gelassen wurden. Der Weg vom Hauptbahnhof bis in die Ostbucht beträgt immerhin fast sechs Kilometer. "Experten fragten sich, ob der Schwertransport mit Pferdefuhrwerk oder doch schon mit einem LKW bewerkstelligt wurde. Beweise gab es keine, da auch die Zeitungen jener Tage nichts darüber berichteten", sagt Lebitsch. Nun gibt es erstmals eine Auflösung. Ein Dachbodenfund, ein Werbeblatt der Wiener Donauwerft, brachte Klarheit. "Die beiden Schiffe wurden mit der Straßenbahn vom Hauptbahnhof zum See gebracht und dort mittels Baumstämmen zu Wasser gelassen", klärt Lebitsch auf.
Wer hat Bildmaterial?
Zweifelsohne würde der Transport dieser Schiffe auch heutzutage eine enorme Herausforderung darstellen, obwohl es heute ja Kräne und ähnliche Hilfsmittel gibt. "Es muss ein imposanter Anblick gewesen sein, als die doch 19 Meter langen Schiffe auf niedrigen Straßenbahn-Rollböcken durch die enge Bahnhofstraße fuhren und beim berühmten "Grüner-Eck" abbogen", sagt Lebitsch. Ein Rätsel bleibt weiterhin ungelöst: Wieso haben Zeitungen damals nichts über den Schwertransport berichtet? War der Transport ohne größere Zwischenfälle, dass man es nicht wert fand, darüber zu berichten? Die "Nostalgieschifffahrt Wörthersee“, die die beiden Schiffe heute noch betreut, sucht daher noch nach Fotografien aus privaten Nachlässen. Haben Sie ein Foto des Transports der Lorelei oder der Thalia in Ihrem Foto-Fundus. Dann schicken Sie es an stephan.fugger@regionalmedien.at.
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