Schulprojekt für Flüchtlinge
Veronika Michitsch unterrichtet mit 15 Pädagogen ehrenamtlich Asylwerber im Transitquartier.
ST. RUPRECHT. Die 32-jährige Klagenfurterin Veronika Michitsch hat im Transitquartier in der Dullnig-Halle eine Schule gegründet. Von Montag bis Sonntag drücken die Asylwerber, die in der ehemaligen Druckerei leben, die Schulbank. Unterrichtet werden Deutsch und soziale Bildung. Unterstützt wird die 32-Jährige von freiwilligen Lehrern und Asylwerbern, die sich als Dolmetscher engagieren.
Gemeinsamer Unterricht
"Bildung ist ein Menschenrecht. Leider geht das in der Migrationsbewegung unter", sagt Michitsch. Die Pädagogin bietet die Deutschkurse seit der Eröffnung des Transitquartiers im Süden der Landeshauptstadt an. "Es ist eigentlich ein soziales Projekt. Wir lernen gegenseitig voneinander. Ich lehre Deutsch und lerne gleichzeitig die Muttersprache meiner Schüler", sagt die 32-Jährige. Unterstützt wird Michitsch von 15 ausgebildeten Pädagogen, die ehrenamtlich die Asylwerber unterrichten. "Ohne ihre Unterstützung wäre der Unterricht gar nicht möglich", erklärt die Klagenfurterin und weiter: "Der Zusammenhalt unter den Flüchtlingen freut mich ganz besonders. Wer Deutsch kann, unterstützt die anderen, indem er als Dolmetscher im Unterricht hilft". Sechs unterschiedliche Sprachen können so unterrichtet werden.
Klassenzimmer gesucht
Der Unterricht ist sehr praxisbezogen, die "Schüler" lernen spielerisch Deutsch. "Wir haben mehrere Gruppen, die wir aufgrund des Können eingeteilt haben. Für die Kinder werden eigene Kurse angeboten", erklärt die Pädagogin. Der größte Wunsch der 32-Jährigen ist ein eigenes Klassenzimmer im Transitquartier. "Uns wurden ausrangierte Schulmöbel und eine Tafel gespendet. Leider fehlt uns derzeit noch ein Klassenzimmer", sagt Michitsch. Gesucht werden auch noch Sponsoren und Pädagogen, die das Bildungsprojekt unterstützen wollen.
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