Distance Learning

"Stabilität im Alltag ist für Schüler wichtig"

Seit vergangener Woche werden die Schüler wieder im Distance Learning unterrichtet. Bei Problemen stehen Kärntens Schulpsychologen Eltern und Kindern mit Rat und Tat zur Seite.

KÄRNTEN. Lockdown, Distance Learning, Stress zu Hause: Eltern und Schüler befinden sich nun schon seit Monaten in einer herausfordernden Situation. Wenn die Erwachsenen im Home-Office sind und die Kinder im Fernunterricht, dann liegen die Nerven häufig blank. Hilfe bieten Kärntens Schulpsychologen, die derzeit vor allem wegen Lernschwierigkeiten kontaktiert werden, erzählt Schulpsychologin Simone Pucher: "Die größten Probleme sind, wie wir schon im ersten Lockdown beobachtet haben, die Schwierigkeiten im selbstorganisierten und selbstregulierten Lernen. Viele haben während des Heimunterrichts auch Motivationsprobleme." Ein Parteienverkehr ist derzeit zwar nicht möglich, für Beratungen per Telefon und E-Mail stehen die Schulpsychologen Familien jedoch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

Stabilität im Alltag

Wichtig, um möglichst entspannt durch den Lockdown zu kommen, ist es, den Tag gut zu strukturieren. "Was Schüler brauchen, ist eine Stabilität im Alltag. Es ist wichtig, dass man eine gute Tagesstruktur hat, ähnlich dem Schulalltag", betont Pucher. Dazu gehört auch, Alltagsroutinen wie etwa anziehen und frühstücken beizubehalten. Eltern sollten mit ihren Kindern Stundenpläne oder To-Do-Listen erstellen und diese dann gemeinsam abarbeiten. Dabei ist auf regelmäßige Pausen zu achten. Für den Heimunterricht benötigen Kinder zudem einen separaten, ruhigen Arbeitsplatz.

Kindern fehlen Kontakte

Viele Kinder leiden unter der Situation. Ihnen fehlen derzeit vor allem die sozialen Kontakte zu Freunden und Mitschülern. Um sie zu trösten, gilt es, als Elternteil selbst optimistisch zu bleiben, sagt Pucher: "Wenn wir als Erwachsene dem Ganzen positiv gegenüberstehen, den Kindern altersgerecht ihre Fragen beantworten und ihnen erklären, dass die Situation besser werden wird, dann ist ihnen schon viel geholfen." Wenn Probleme im Distance Learning auftreten, rät Pucher schnellstmöglich den Kontakt mit den Pädagogen zu suchen: "Wenn es darüber hinaus geht, stehen auch wir Schulpsychologinnen und Schulpsychologen den Familien unterstützend zur Seite. Wir sind ja in allen Bezirken vertreten."

Zur Sache:
Die Schulpsychologie ist Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer bei psychologischen Fragestellungen und Problemen im Lebensbereich Schule. Sie gibt Hilfestellung bei Lern- und Verhaltensproblemen, Prüfungs- und Schulangst, persönlichen Krisen und Konflikten im Bereich Schule und unterstützt durch Schullaufbahn- und Bildungsberatung. Psychologische Diagnostik, Beratung und Behandlung werden vertraulich und kostenlos angeboten. Mehr Informationen sind auf der Internetseite www.bildung-ktn.gv.at zu finden.