Theater: Kafkas "Der Raum"
Streunende Wölfe im Raum
Erste Theaterproduktion der "Streunenden Wölfe" Michael Kuglitsch und Manfred Plessl: Franz Kafkas "Der Bau".
KLAGENFURT (chl). "Streunende Wölfe" nennen der Schauspieler Michael Kuglitsch und der Musiker und Komponist Manfred Plessl ihr neues Kreativ-Duo. "Streunend, weil wir mit unseren Produktionen mobil sein wollen und wir beide mit den verschiedensten Projekten durch die Kulturlandschaft streunen. Wölfe, weil wir Einzelgänger sind und dennoch gerne im Rudel leben bzw. arbeiten", erklärt Kuglitsch den Namen des Duos.
Für das erste Projekt wählten die Wölfe Franz Kafkas unvollendete Erzählung "Der Bau". Kuglitsch hat aus dem fragmentarischen Text ein Monologstück geschnitten, das eineinviertel Stunden spannendes Theater bietet. "Kafka wollte ich schon lange einmal inszenieren und spielen und mit Musik bereichern. Der Fredl hat sich sofort, nachdem ich ihm von der Idee erzählt hatte, hineingehängt und zu komponieren begonnen", erzählt Kuglitsch.
Geige, Cello, Flöten
Plessls Musik wird von Geige, verschiedenen Querflöten und Cello getragen. Geige spielt er selbst, das Cello Jana Thomaschütz, Sieglinde Größnitzer die Flöten. Dazu kommen Mandoline, Bass, Trommel. "Den gesamten Aufwand der Produktion halten wir so klein wie möglich, um damit mobil zu sein und das Stück für die unterschiedlichsten Aufführungsorte adaptieren zu können", erklärt Plessl. Dennoch sehen die beiden das Projekt als "Work in progress". "Es soll wachsen dürfen – bis hin zu Aufführungen mit Chor und Orchester ist alles vorstellbar", blickt Plessl in die Zukunft.
Die eigenen vier Wände
Kafkas Erzählung schildert den vergeblichen Kampf eines Tieres rund um die Perfektionierung seines riesigen Erdbaues zum Schutz vor Feinden.
Es geht um ein Tier, dessen Streben Absicherung, Nahrungsüberfluss und Behaglichkeit ist und dessen zunehmender Paranoia, die es mit dem labyrinthartigen Bau entwickelt.
"Das Coole an dem Stück ist", sagt Plessl: "Solange wir uns immer noch durch die eigenen vier Wände definieren, suggeriert das Stück, dass jede Mauer, die wir bauen, eine zu viel ist.“
Wölfe on tour
Als Produktionsteam wollen die streunenden Wölfe unabhängig agieren, um flexibel zu bleiben. Unterstützung erhalten sie für das erste Projekt vom Kurierdienst "mexlog". Geplant ist, mit diesem Stück nach den Aufführungen in Klagenfurt auf Tournee zu gehen sowie auch die künftigen Produktionen mobil zu gestalten.
Premiere von Kafkas "Der Bau" ist am 9. Februar im "Raum 8" in Klagenfurt.
"Streunende Wölfe" präsentieren:
Franz Kafka: "Der Bau",
Premiere: 9. Februar, 20 Uhr, Klagenfurt, Raum 8 (Dark City, 8. Mai Straße 28)
Aufführungen im Raum 8: 10., 16., 17., 23., 24. Februar (20 Uhr)
Karten: 0664/5166653
Aufführungen im Theater Halle 11, Klagenfurt, Messeplatz 1: 13., 14. und 15. Februar
Karten: 0664/5696384
Streunende Wölfe:
Michael Kuglitsch: Schauspiel, Gesang, Konzept, Regie, Textfassung, Organisation
Manfred Plessl: Komposition, Violine, Mandoline, Elektronik, Gesang, E-Bass
Sieglinde Größinger: Flöten, Gesang
Jana Thomaschütz: Violoncello, Gesang
Kontakt für Gastspielanfragen: 0660/5544245 (Kuglitsch)
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