Klagenfurter LEBEN
Von Bomben, Krebs und Liebe

Helmuth Oberlerchner schreibt über sein Leben und was ihm widerfahren ist. | Foto: Privat
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Helmuth Oberlerchner erzählt in seiner Autobiographie von einem Leben, das viele wohl als Filmgeschichte abtun würden.

KLAGENFURT. „Ich hatte zweimal Krebs, habe zwei Kriege hautnah miterlebt, bin zweimal geschieden und sitze jetzt trotzdem glücklich hier“, fasst Helmuth Oberlerchner sein Leben kurz zusammen. Der 73-Jährige hat in seinem Leben schon vieles gesehen und hat auch immer gerne davon erzählt. „Die Leute waren immer begeistert, wenn ich aus meinem Leben erzählt habe, und haben gesagt: ‚Du musst ein Buch schreiben‘.“ Das hat Oberlerchner nun getan und hat eine Autobiographie herausgegeben.

Beim Kraftwerk in Birecnik (Türkei) war Oberlerchner 17 Jahre lang als Techniker beschäftigt. | Foto: Privat
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Arbeiten am heißen Pflaster

„Ich komme ursprünglich aus Oberkärnten, bin gebürtiger Spittaler“, sagt Oberlerchner, der Radio- und Fernsehmechaniker gelernt hat. Sein Beruf hat ihn auch zur ersten großen Reise bewegt: nach Südafrika. „Damals waren gute Handwerker in Kanada oder Südafrika sehr begehrt“, erinnert er sich. Gerade einmal 1.000 Schilling musste er für Flug und Transport bezahlen, den Rest hat die südafrikanische Regierung übernommen. Dort angekommen hatte er bald eine Firma, das Geschäft lief gut, bis ihn die Liebe zurück nach Kärnten brachte. „Meine erste Frau wollte zurück nach Österreich, also sind wir wieder aus Südafrika weggezogen.“ Jahre später, inzwischen geschieden und Vater dreier Kinder, ging er im Alter von 52 Jahren nach Südost-Anatolien in der Türkei, um bei einem Kraftwerksbau mitzuhelfen. „Das war vergleichbar mit dem Turmbau zu Babel, die Verständigung untereinander war sehr schwer bis fast unmöglich“, erinnert sich Oberlerchner. Die Baustelle in Birecik, am Euphrat gelegen, war nur rund 30 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt und ganz in der Nähe eines NATO-Stützpunktes. „Im Irakkrieg sind hunderte und tausende Kampfjets am Tag über unsere Köpfe geflogen, weil sie den Euphrat als Orientierungshilfe und Startschneise nutzten.“ Und einige Jahre später – mit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien – erlebte er ähnliche Szenen nochmals. „Aleppo ist nur ca. 100 Kilometer entfernt, teils klirrten sogar bei uns die Fenster, wenn in Syrien die Bomben fielen“, so Oberlerchner.

„Himmlische Hölle“

Die Möglichkeit, zurück nach Österreich zu gehen, hatte er immer gehabt. Warum er sie nicht genutzt hat, verrät er in seinem Buch. Außerdem erzählt er von seinen Erfahrungen in Südafrika und nicht zuletzt von seinem 17-jährigen Türkeiaufenthalt. Von der Hochzeit mit einer Muslima in der Türkei, einem Scheidungskrieg in fremdem Lande und von seinen beiden Krebserkrankungen berichtet er ebenso in seiner Autobiographie „Himmlische Hölle – Ich glaube an mich, Krebs heißt nicht Endstation“. Mit seinem Werk will er dazu noch etwas Gutes tun: „Das gesamte Autorenhonorar und zwei Euro pro Buch aus eigener Tasche gehen an das SOS Kinderdorf“. Erhältlich ist es überall auf Bestellung oder beim Autor persönlich. „Die Buchhandlung Heyn hat das Buch sogar lagernd“, freut sich Oberlerchner.

Helmuth Oberlerchner schreibt über sein Leben und was ihm widerfahren ist. | Foto: Privat
Beim Kraftwerk in Birecnik (Türkei) war Oberlerchner 17 Jahre lang als Techniker beschäftigt. | Foto: Privat
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