Sommer-Interview
„Man wird mit mir rechnen müssen“

Gerhard Köfer führt das Team Kärnten und dessen Interessengemeinschaft im Kärntner Landtag an. | Foto: Team Kärnten
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  • Gerhard Köfer führt das Team Kärnten und dessen Interessengemeinschaft im Kärntner Landtag an.
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Gerhard Köfer, Chef des Teams Kärnten, im Sommer-Interview der WOCHE Kärnten. Weshalb schreibt er ein politisches Tagebuch? Warum war er bereits als Spittaler Bürgermeister in Opposition? Und: Was macht einen guten Bürgermeister aus?

WOCHE: Sie veröffentlichen auf Facebook regelmäßig ein politisches Tagebuch. Führen Sie auch ein persönliches Tagebuch?
GERHARD KÖFER:
Ich habe 2008 und 2009 ein persönliches Tagebuch geschrieben und in Buchform herausgebracht. Das war zum damaligen Zeitpunkt ein Verkaufsschlager mit einigen zehntausend verkauften Stück. Ich bin zwar sehr strukturiert, aber ein eigenes privates Tagebuch führe ich nicht.

Ist das politische Tagebuch aus Corona-Langeweile entstanden?
Das mag sein. Ich habe die Überlegung angestellt, wie ich meine Gedanken zusammenfassend mitteilen kann – komprimiert mehrere Themen am Tag. Ich versuche mit überlegten Worten ein Problem und ein Thema, das die Menschen beschäftigt, niederzuschreiben. Mir geht es ganz gut dabei. Andere machen dutzende Presseaussendungen, die niemand versteht. Das ist mein politischer Beitrag in Corona-Zeiten.

In Krisenzeiten konzentriert sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Regierungsparteien. Wie sieht Oppositionsarbeit in Zeiten der Corona-Pandemie aus?
Die Oppositionsarbeit hat sich gegenüber meiner Zeit in der Regierung nicht verändert. Wir versuchen Dinge auch von der zweiten Seite zu zeigen. Die Regierungsparteien sind bemüht, ausschließlich ihre geschönten Botschaften durchzubringen. Es war leider der Fall, dass Angst verbreitet und mit dieser Angst dann Tagespolitik gemacht wurde. Unsere Aufgabe ist es zu zeigen, was wirklich dahinter steckt.

Was hat die Kärntner Landesregierung in der Bewältigung der Krise falsch gemacht?
Die Landesregierung hat sich ausschließlich auf die Pressekonferenzen in Wien berufen. Der Bundeskanzler hat gefühlte einhundert Pressekonferenzen abgehalten – und zehn Minuten später kam der Landeshauptmann mit dem gleichen Text. Das hätte er sich sparen können. Man hat auch von Anfang an in Kärnten viel zu wenig getestet. Man hat offenbar auf die Karte „Wenig Tests, wenig Infizierte, viel Lob“ gesetzt.

Sie waren von 1997 bis 2013 Bürgermeister von Spittal und von 2013 bis 2018 Landesrat. Wie lange dauerte die Umstellung vom Politiker, der es gewohnt ist, Entscheidungen zu treffen, zum Oppositionspolitiker?
Ich war als Bürgermeister nicht selten in Opposition gegenüber meiner eigenen Partei. Ich konnte vieles nicht mittragen, was die SPÖ damals an Wirtschafts- und Sozialpolitik vertreten hat. Man präsentiert sich auch heute noch als soziale Partei, die gerne Steuergeld verteilt. Sie vergisst aber, dass es ausschließlich die Unternehmen und Arbeitnehmer sind, die dafür sorgen, dass es Steuergeld zum Verteilen gibt. Sozial ist nicht der, der verteilt, sozial ist der, der darauf schaut, dass es etwas zu verteilen gibt.

Gerhard Köfer im Gespräch mit WOCHE-Chefredakteur Peter Kowal | Foto: Team Kärnten
  • Gerhard Köfer im Gespräch mit WOCHE-Chefredakteur Peter Kowal
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Stichwort Gemeinderatswahlen 2021: Das Team Kärnten wird in Klagenfurt, Krumpendorf, St. Georgen im Lavanttal und Spittal antreten.
Es gibt noch andere Gemeinden, wo wir derzeit noch Gespräche führen. Wir unterstützen auch Bewegungen, die nicht unbedingt unter „Team Kärnten“ firmieren müssen. Wenn es politisch interessierte Leute gibt, die sich engagieren und etwas verändern wollen, dann helfen wir gerne mit Rat und Tat und eventuell auch mit finanziellen Mitteln.

Stichwort Bürgermeister-Wahlen 2021: Sie machen derzeit ein Geheimnis daraus, ob Sie in Spittal als Bürgermeister kandidieren. Wir befinden uns hier in Ihrem Nebenwohnsitz in Seeboden, in Spittal haben Sie Ihren Hauptwohnsitz. Wo ist Ihr Lebensmittelpunkt?
Der Lebensmittelpunkt ist nach wie vor in Spittal. Ein wesentlicher Teil meiner gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Verpflichtungen findet in Spittal statt. Anders gefragt: Was ist die Voraussetzung für einen guten Bürgermeister? Dass man ihn mag, vertraut, dass er Kompetenz, Leidenschaft und ein soziales Gewissen mitbringt, vor allem aber, dass er eine Vision für die Gemeinde hat.

Vom politischen Mitbewerb ist zu hören, es gäbe Umfragen, die Ihnen keine Chance gegen SPÖ-Amtsinhaber Gerhard Pirih einräumen. Ist das der Grund für Ihr Zögern?
Da gibt es eine ganze Reihe anderer Umfragen, die etwas anderes ausweisen. Wir haben Umfragen eines renommierten Instituts, die von der ersten Sekunde an eine Stichwahl zwischen Pirih und Köfer voraussagen.

Vorausgesetzt Sie kandidieren nicht: Welche Rolle wird die Person Gerhard Köfer im Spittaler Wahlkampf spielen?
Ich werde mich nach wie vor für meine Spittaler einbringen, in welcher Funktion auch immer. Mein politisches Engagement gilt aber ganz Kärnten. Ich bin da, wenn man mich braucht, und werde versuchen, mit meinem Team Anliegen der Bürger zu erledigen. Oftmals gelingt es, manchmal leider nicht. Man wird weiterhin mit mir rechnen müssen.

Gerhard Köfer führt das Team Kärnten und dessen Interessengemeinschaft im Kärntner Landtag an. | Foto: Team Kärnten
Gerhard Köfer im Gespräch mit WOCHE-Chefredakteur Peter Kowal | Foto: Team Kärnten
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