Mehr Sicherheit für Kärntens Straßen
Der 16. Juli steht heuer ganz im Zeichen der Verkehrssicherheit. Ein besonderer Fokus liegt auf der Motorradsicherheit.
KLAGENFURT. Mehr Sicherheit für alle und, vor allem, das Risiko für Verkehrsteilnehmer senken. Das hat sich nun die Kärntner Politik vorgenommen und den 16. Juli zum "Tag der Verkehrssicherheit" erklärt. Kärntens Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß stellte gemeinsam mit den Landesräten Martin Gruber und Ulrich Zafoschnig das neue Projekt für mehr Verkehrssicherheit vor.
Dieses besteht aus 5 Schwerpunkten und einem 10-Punkte-Plan um die Verkehrssicherheit schrittweise für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Die Schwerpunkte sind Auto-, Motorrad-, Moped- und Radfahrer, sowie Fußgänger. Also alle möglichen Verkehrsteilnehmer. Je nach Saison will man sich auf unterschiedliche Punkte konzentrieren. Für den Sommer liegt der Schwerpunkt deshalb auf den Motorradfahrern. Im Herbst, passend zum Schulbegin, steht dann die Sicherheit von Schulwegen am Program. Im Frühjahr sind Radfahrer und -wege das Hauptziel der Aktion.
Um das Projekt erfolgreich umzusetzten arbeiten die Referate für Straßenbau und Mobilität eng mit der Landespolizeidirektion zusammen. Weiters soll eine Kooperation mit den anliegenden Bundesländern und den Ländern Italien und Slowenien entstehen.
Projekt "Safe Ride Safe Life"
Gerade jetzt im Sommer sind viele mit dem Motorrad auf Kärntens Straßen unterwegs. Außerdem nimmt die Zahl von begeisterten Motorradfahrern, aber auch die von Unfällen mit Motorrädern jährlich zu. Um mehr Sicherheit für diese Gruppe von Verkehrsteilnehmern zu schaffen, setzt man konkrete Maßnahmen um das Unfallrisiko zu senken.
In einem ersten Schritt wurden Statistiken analysiert um besonders gefährliche Straßenstellen herauszufiltern. Dies soll mitunter durch technische Mittel geschehen. So wurde die Straßenmeisterei bereits beauftragt unübersichtliche Kurven besser auszuschneiden, damit Verkehrsteilnehmer Kurven weiter und besser einsehen können. Weiters möchte man, speziell in Linkskurven, elliptische Bodenmarkierungen anbringen. Durch diese sollen Motorradfahrer weiter an den rechten Fahrbahnrand geleitet und davon abgehalten werden, in den Bereich der Gegenfahrbahn zu kommen. Zusätzlich sollen die Steher von Leitschienen, die eine besondere Gefahr für Motorradfahrer darstellen, laufend im Zuge von Straßenbausanierungen ausgetauscht werden.
Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß erklärte außerdem, dass die Polizei vermehrt auf bekannten "Motorradstrecken" kontrollieren werde. Um die geeigneten Orte und Zeitpunkte dafür zu wählen, orientiert sich die Polizei an Unfallstatistiken.
Durch Radarkontrollen, Anhaltungen, aber auch Zivilfahrzeugen und technischen Fahrzeugkontrollen, will man die Zahl von verunglückten Motorradfahrern senken. Die Hot Spots für Verkehrskontrollen sollen auf jeden Fall beliebte Strecken, wie die Turracher Höhe, die Soboth und der Katschberg werden.
Für Landesrat Zafoschnig geht es bei dem Projekt "Safe Ride Safe Life" vor allem um die Sensibilisierung von Motorradfahrern, aber auch anderen Verkehrsteilnehmern. Denn Eigenverantwortung ist im Straßenverkehr durch nichts zu ersetzen. Die richtige Ausrüstung und Fahrtechnik können im schlimmsten Fall zu Lebensrettern werden. LR Gruber erhofft sich außerdem, dass Motorradfahrer vermehrt die Angebote von Arbö und ÖAMTC annehmen und die Saison im Frühjahr mit einem Fahrsicherheitstraining beginnen.
Der 10-Punkte-Plan
- Blickfeld und Streckenanalyse
- Gefahren-Hot-Spots entschärften
- Bewusstseinsbildung
- Leitsysteme im Kurvenbereich
- Bodenmarkierungen optimieren
- Fahrbahnsanierung
- Verbesserung des Sichtfeldes
- Technische Kontrollen
- Fahrtraining
- Länderübergreifende Aktionen
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.