Neue Reformen Raggers, Seiser gegen Diskussion
Der Kärntner Soziallandesrat Christian Ragger (BZÖ) will nach den Pflegeheimen nun auch die mobilen Dienste neu ordnen. Pflegeheime sollen künftig als „Basisstationen“ dienen, von denen aus Pflegebedürftige mobil betreut werden. „Jedes Heim soll sich entscheiden, welche Anbieter es einsetzen will. Dadurch soll das Konkurrenzdenken gefördert werden“, so Ragger.
2008 wurden rund 8,2 Mio. km von Kärntens mobilen Diensten zurückgelegt. Ragger will durch diese Maßnahme rund 20 Prozent der Fahrtkosten einsparen. Aktuell wird geprüft, ob die Reform per Verordnung oder Landesgesetz umgesetzt wird. Danach seien mit den zwölf mobilen Diensten noch Vereinbarungen zu schließen.
Im Bereich der Jugendwohlfahrt plant Ragger ebenfalls Veränderungen: 160 Kärntner Kinder sind aktuell in anderen Bundesländern untergebracht, da im Land die betreuten Wohneinheiten fehlen. Soziallandesrat Ragger will diese Lücke noch in der laufenden Periode schließen und entsprechende Unterkunftmöglichkeiten inklusive Jobs für Betreuer „vom Mölltal bis nach Lavamünd“ schaffen. Der Bedarf wachse in der Wirtschaftskrise sogar, warnt Ragger: „Die Eltern werden gereizter, es gibt noch mehr verhaltensauffällige Kinder als sonst.“
Mehr Geld im Zentrum
Zudem bereitet Wohnbau-Landesrat Ragger eine Novelle des Wohnbauförderungsgesetzes vor. Unter anderem werden Neubauten und Sanierungen künftig in Ortskernen stärker gefördert – in einer Expertenrunde werden dazu heute, Mittwoch, Details abgestimmt.
Kiloweise qualifizierte Leute
SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser warnt vor einer Führungs-Diskussion in der SPÖ. Diese helfe „nur dem BZÖ“. Zum Vorstoß von Gerhard Köfer Richtung Parteivorsitz in der WOCHE meint Seiser abwartend: „Es gibt in der SPÖ kiloweise qualifizierte Leute. Man muss vorher klären, wie man es will.“ Seiser plädiert, die SPÖ möge sich die notwendige Zeit lassen, diese sei keineswegs vergeudet. „Unser Hauptaugenmerk muss den Fehlern des BZÖ gelten.“
Uwe Sommersguter
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