Straffällige Jugend soll künftig „Straßen putzen“
Noch heuer will Soziallandesrat Christian Ragger (FPK) einen „Elternführerschein“ einführen. Damit können Eltern pädagogische Ausbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen, diese sollten „erziehen lernen“, so Ragger. Als finanziellen Anreiz will der Politiker bis zu 75 Euro für die Absolvierung eines Kurses erstatten.
Reformieren will Ragger zudem das Jugendschutzgesetz – es soll härtere Strafen für kriminelle Jugendliche geben. Heute würden bei Vergehen von verwaltungsstrafrechtlicher Relevanz nur Geldstrafen ausgesprochen, die zumeist von den Eltern erlegt würden.
Künftig will der Jurist Ragger auch die Jugendlichen zur Verantwortung ziehen: sie sollen zu gemeinnütziger Arbeit „verurteilt“ werden. „In unseren Gemeinden werden oft ganze Straßenzüge verwüstet, die Bürgermeister sind jedoch zu feige, um ortspolizeiliche Maßnahmen zu ergreifen.“ Daher soll explizit im Gesetz statt einer Geldstrafe die Pflicht zur gemeinnützige Arbeit vorgesehen werden. Ragger: „Wie in den USA sollen bei Sachschäden etwa 20 Stunden beim Roten Kreuz oder beim Straßenputzen absolviert werden, um dem Jugendlichen den Schaden ins Bewusstsein zu rücken.“
Auslands-Vorbilder
Neben den USA nimmt Ragger zwei weitere ausländische Beispiele zum Vorbild – etwa die Versorgung von zu Pflegenden im schottischen Edinburgh. Dort erfuhr Ragger, dass Pflegebedürftige eine Übergangszeit von maximal zwei Monaten in einem Heim verbringen, ehe sie weiter zu Hause versorgt wurden. – Dort kommen technische Mobilisierungsmittel zum Einsatz, wie Notknöpfe; Betreuer besuchen die Schützlinge täglich. Ragger: „Bei uns stellen wir die alten Leute ins Heim – aus den Augen, aus dem Sinn. Ich will, dass die Alten wieder Teil der Gesellschaft werden.“
Im dänischen Kogenhagen schaute sich der Sozialpolitiker ein optimiertes mobiles Pflegebetreuungssystem ab: anders als in Kärnten, wo 40 Mio. Euro für 13 Anbieter und 7.500 Patienten ausgegeben werden, werden in Kopenhagen 350 Anbieter zentral koordiniert: „Das ist hochtechnisiert und günstiger.“
uso
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