Klagenfurter Politik
Vom Sesselrücken bei der SPÖ und Pleite-Dementi
Der St. Veiter Harald Gradischnig wird nicht, wie angekündigt SPÖ-Klagenfurt-Bezirksgeschäftsführer. Vzbgm. Philipp Liesnig: "Dass manche behaupten, die Stadt stehe vor Pleite, halte ich für verwegen."
KLAGENFURT. Während Bürgermeister Christian Scheider (TK) alle Hände voll zu tun hat, die Wogen nach der Causa Jost zu glätten, geht es der SPÖ Klagenfurt nicht viel besser. Hinter vorgehaltener Hand wird von Beschaffungsposten und internen Querelen bei der Besetzung von Bezirksgeschäftsführerposten gesprochen. Genau gesagt, geht es um den St. Veiter Gemeinderat Harald Gradischnig, der diesen Juli noch ankündigte, Klagenfurter Bezirksgeschäftsführer zu werden. Einigen soll es aber nicht recht gewesen sein, dass ein St. Veiter die 1.300 Klagenfurter SPÖ-Parteimitglieder anführt. Statt des begehrten Postens soll ein Versorgungsposten im Büro von Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) für den St. Veiter geschaffen worden sein. "Dass Harald Gradischnig einen Versorgungsposten hat, weise ich aufs Schärfste zurück, er ist durchgehend auf einem der zwei Posten tätig, die dem SPÖ-Klub zur Verfügung stehen. Er macht das super, ich bin froh, dass wir ihn im Rathaus haben", kontert Liesnig.
Egger statt Gradischnig
Statt Gradischnig wird Patrick Egger, der bisher Büroleiter bei der SPÖ Kärnten Landesorganisation war, Bezirksgeschäftsführer der SPÖ Klagenfurt. Liesnig bestätigt den Wechsel. "Patrick Egger bekommt eine befristete Stelle als Karenzvertretung. Die aktuelle Bezirksgeschäftsführerin Katharina Steinacher geht voraussichtlich ab Jänner 2024 in den Mutterschutz", sagt Liesnig.
Umweltmanagerin folgt Smrečnik
Die SPÖ-Stadträtin (Stadtplanung/Frauen) Corinna Smrečnik wechselt auf eigenen Wunsch zur Kabeg, bleibt aber Gemeinderätin. Als Nachfolgerin für Smrečnik wurde die gebürtige Eberndorferin Constance Mochar zuerst im Präsidium und dann im Parteivorstand als Nachfolgerin bestimmt. "Constance Mochar kommt aus dem Umweltmanagement, ist zudem eine Ausdauersportlerin und somit eine gute Wahl", so Liesnig.
"Hallenbad Finanzierung steht"
Was sagt der Finanzreferent zu den Pleite-Gerüchten? "Bei dieser Diskussion sollten wir die Kirche im Dorf lassen. Ja, wir haben einen Abgang in der Höhe von 39 Millionen Euro, es geht aber allen Kommunen gleich schlecht. Wir werden alles dafür tun, dass wir Defizite unten halten, 15 Millionen wären machbar. Klagenfurt hat eine Bilanzsumme in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Die Fremdkapitalquote liegt unter 10 Prozent", so Liesnig. Die Grünen fordern bereits ein Umdenken bei Großprojekten wie dem Hallenbad. "Die Finanzierung in der Höhe von 50 Millionen Euro fürs Hallenbad stehen und sind zweckgewidmet, das umzuwerfen wäre ein Schildbürgerstreich. Durch diese Forderung werden höchstens andere Förderungen gefährdet", kontert Liesnig.
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