"Weichen für Gratis-Öffis stellen"

Symbolträchtiger erster Auftritt auf den Resten der Seebühne: Peter Zwanziger und Willy Haslitzer
  • Symbolträchtiger erster Auftritt auf den Resten der Seebühne: Peter Zwanziger und Willy Haslitzer
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"Die Unabhängigen" über ihr Programm für Klagenfurt, Migration und alte Freundschaften.

KLAGENFURT. Vom ORF-Chef zum Bürgermeisterkandidaten: Willy Haslitzer tritt bei der Gemeinderatswahl 2015 auf der Liste der "Unabhängigen" von Peter Zwanziger an.

Sie fordern ein "Ende der Parteipolitik" - das haben sich einige Listen auf die Fahnen geschrieben, wie zum Beispiel Albert Gunzer. Was machen Sie anders?
Haslitzer: Gunzer hat ja durch die Zusammenarbeit mit dem BZÖ doch eine Partei im Hintergrund - uns geht es allein um die Arbeit für Klagenfurt. Vom Kanaldeckel bis zum Stadion - das sind alles Sachthemen, da hat Parteipolitik nichts verloren.

Warum hat es bei Ihnen mit dem Team Stronach nicht funktioniert?
Haslitzer: Eben genau deswegen - weil ich mich nicht für die Parteipolitik eigne.

Aber trotzdem - Sie und auch Peter Zwanziger waren lange genug in Parteien tätig.
Haslitzer: Das stimmt, aber es war für uns beide ein Ausbruch, zu sagen, dass wir dabei nicht mehr mitmachen. Was uns unterscheidet: Wir können die Wahl genausogut verlieren - das macht uns nichts. Aber es gibt sehr viele Berufspolitiker, die in diesem Fall brotlos wären.

Wie blicken Sie auf Ihre Zeit beim Team Stronach zurück?
Haslitzer: Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte. Aber mir hat da zu viel Politstrategie dahintergesteckt. Nach meinem "Ausbruch" habe ich mich richtig frei gefühlt - und das verbindet mich auch mit Peter Zwanziger.
Zwanziger: Dadurch, dass wir beide diesen Schritt gesetzt haben, sind wir so etwas wie geistig verwandt.

Eines der massivsten Probleme von Klagenfurt sind die zehn Millionen Euro Abgang jedes Jahr. Wie wollen Sie das in den Griff bekommen?

Haslitzer: Wir wollen das System optimieren - schauen, wo liegen Potenziale in der Verwaltung und wo gibt es Bereiche, die überlastet sind. Und um die Mitarbeiter in der Verwaltung zu motivieren, sollte man sie und das, was sie eigentlich leisten, einmal vor den Vorhang holen.
Zwanziger: Ein Thema wird auch sein, dass wir uns die Subventionen genauer anschauen. Mit dem Gießkannen-Prinzip muss Schluss sein.

Was sind die wichtigsten Themen, die Sie in Klagenfurt angehen möchten?
Haslitzer: Unser Nummer 1-Thema ist der Öffentliche Verkehr. Wir möchten in der nächsten Periode die Weichen dafür stellen, dass der Öffentliche Verkehr in Klagenfurt optimiert wird - und er soll gratis sein.
Zwanziger: Es gibt schon Beispiele in Deutschland, wo das sehr gut funktioniert. Kleinere Busse sollten eingesetzt werden - die dafür aber im Viertelstunden-Takt. Dadurch werden die Öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver - und gleichzeitig ist das eine gewaltige Ersparnis. Eine Familie, die durch diese Maßnahme auf das Auto verzichten kann, erspart sich bis zu 7.000 Euro im Jahr, die an die Wirtschaft zurückfließen.

Bei der Präsentation von Willy Haslitzer als neuem Kandidaten wurde auch kurz das Stadion angesprochen. Was soll sich da tun?
Haslitzer: Fakt ist: Das Stadion steht nun da, ob wir wollen oder nicht. Ich bin einmal dafür, dass die Anrainer rund ums Stadion Freikarten für die Veranstaltungen im Stadion bekommen. Und was die Bespielung angeht, so darf man keine Scheuklappen haben. Ob das Springreit-Turniere sind oder Blasmusik-Wettbewerbe - das kann man alles hier unterbringen.
Mir schwebt aber auch die Idee vor, dass man einmal untersuchen lässt, was es in Zahlen bringen würde, wenn man einen Fußballverein hochzieht.

Ihnen ist aber schon bewusst, dass dieses Thema - einen Fußballverein "hochzuziehen" - ein, gelinde gesagt, heikles Thema in Klagenfurt ist?
Haslitzer: Das ist mir absolut bewusst. Aber die Austria Klagenfurt spielt derzeit wirklich gut, die wollen ja auch nach oben.

Soll Steuergeld für einen Fußballverein fließen?
Haslitzer: Nein, das absolut nicht! Steuergeld sollte - wenn überhaupt - ausschließlich für die Nachwuchsförderung eingesetzt werden. Aber im Profifußball hat das nichts verloren.

Wo wollen Sie in Klagenfurt noch Akzente setzen?
Haslitzer: Beim Thema Hallenbad - da wollen wir endlich einmal erfahren, wie es wirklich aussieht! Derzeit kann man nicht einmal sagen, ob es billiger wäre, ein neues Bad zu bauen oder das alte zu sanieren. Da müssen einmal die Fakten auf den Tisch.
Zwanziger: Wichtig dabei ist aber, dass es hier zu keiner Erhöhung der Eintrittspreise kommt. Aber das ist sowieso Zukunftsmusik - Geld für solche Projekte gibt es erst in der übernächsten Periode.

Sie haben gesagt, dass auch das Migrationsthema in ihrem Wahlkampf eine Rolle spielen wird. Was ist da geplant?
Haslitzer: Wir müssen das Thema ganz genau anschauen - und zwar abseits von rechter Schroffheit und linker Romantik. Wir haben einen besonderen Zugang zu diesem Thema, denn wir werden auch Leute mit Migrationshintergrund auf der Liste haben.

Herr Haslitzer, Sie hat eine Freundschaft mit Jörg Haider verbunden. Wie denken Sie heute über ihn?
Haslitzer: Er besucht mich nicht jede Nacht in meinen Träumen. Er hatte sehr viele Talente und ich konnte auch etwas von ihm lernen, als er so aus dem Nähkästchen geplaudert hat.

Und was konnten Sie so lernen?
Haslitzer: Ich denke, das kann man erst beantworten, wenn man einmal eine Bilanz zieht: Was hat Haider wirklich gebracht, was hat er gekostet? Dazu müsste natürlich erst einmal alles auf den Tisch kommen, auch die Hintergründe der Hypo-Geschichte.

Eines der umstrittensten Projekte der Haider-Ära war ja die Seebühne, auf der Sie Ihre erste Pressekonferenz als Bürgermeisterkandidat gegeben haben. Was soll damit passieren?
Haslitzer: Es muss endlich eine Entscheidung fallen: Wird es hier weiterhin ein Programm geben oder wird der Platz am See wieder freigemacht?
Zwanziger: So wie es jetzt ist, ist es am ungünstigsten - die Bühne liegt brach und kostet trotzdem Geld.
Haslitzer: Also was passieren muss, das kann man dann nach einer Evaluierung sagen. Derzeit steht sie vor allem für eines: Für die Entscheidungsschwäche der aktuellen Stadtregierung.

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