Kommentar
Weshalb braucht es Frauennetzwerke?
Das Business Frauen Center feiert 20-Jahr-Jubiläum. Der Einsatz für Chancen-Gleichheit Kärntner Frauen ist auch im 21. Jahrhundert (leider) alternativlos.
Das von Daniel Stein gegründete Business Frauen Center ermutigt Frauen in Kärnten, an der eigenen finanziellen Unabhängigkeit zu arbeiten. Das weibliche Wirtschaftsnetzwerk feiert heuer 20-Jahr-Jubiläum (siehe Beitrag).
Weshalb sind derartige Organisationen und Netzwerke im Jahr 2020 alternativlos?
• Weil in Kärnten Frauen rund zwanzig Prozent weniger verdienen als Männer, für die gleichen Tätigkeiten wohlgemerkt. Besonders deutlich zeigen sich die Einkommensunterschiede schließlich in der Pension, wenn Frauen im Schnitt über vierzig Prozent weniger herausbekommen.
• Weil Frauen in Spitzenpositionen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Sind Frauen-Quoten ein adäquates Mittel, um den Frauenanteil zu erhöhen? Leider ja, weil die Erfahrung zeigt, dass Freiwilligkeit, gerade wenn es um Macht, Einfluss und Geld geht, wenig bewirkt.
• Weil die viel zitierte Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Praxis lediglich zu einem Lippenbekenntnis verkümmert. Ein Beispiel: Sitzungstermine finden unverändert oft abends statt, wo sich Frauen, die Betreuungspflichten haben, schwerer tun.
Die Aufzählung an Argumenten ließe sich beliebig fortsetzen. Seien wir ehrlich: Es ist traurig, im 21. Jahrhundert solchen Missständen mit Quoten oder einem internationalen Frauentag (8. März) begegnen zu müssen. Frauen brauchen lediglich eines: tatsächliche Chancen-Gleichheit.
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