Das Museum Liaunig
Fitzcarraldo an der Drau

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Das 2008 eröffnete Museum Liaunig in der zweisprachigen Gemeinde Neuhaus/Suha in Kärnten, nur wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt, zählt zu den aufregendsten privaten Ausstellungsräumen Österreichs.

2021 geriet die Fixführung von Frau Mag.a Sabrina Buchhäusl durch die damalige Ausstellung "Tour de Force" zur fulminanten Vorlesung über die österreichische Kunst nach 1945. Was für ein Erlebnis.

Selten findet man ein Museum mit so viel nacktem, unbeschönigtem Beton, selten eine so kompromisslos zusammengestellte, auf österreichische Gegenwartskunst konzentrierte Privatsammlung wie die des Großindustriellen und Kunsthedonisten Herbert Liaunig.

Das Vorhaben, ein Museum in so einem abgelegenen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer erreichbaren Ort zu errichten, noch dazu mitten im Feld, das war gewagt – viele hätten die Idee für irre gehalten, erinnert sich Herbert Liaunigs Sohn Peter Liaunig; als "Fitzcarraldo an der Drau" hat etwa die Neue Zürcher Zeitung den mutigen Bauherren bezeichnet.

Architektur und Denkmalschutz

Nicht nur die Raumqualität, auch die ungewöhnliche Entscheidung, die Architektur in die Erde einzugraben und nur an ein paar Ecken ans Tageslicht treten zu lassen, machten den Bau zur Ikone.

Im Dezember 2012 wurde das Museum, nur vier Jahre nach Fertigstellung, als jüngstes österreichisches Objekt aller Zeiten unter Denkmalschutz gestellt. Liaunig höchstpersönlich hatte sich um die Unterschutzstellung bemüht. »Schon beim Steinhaus von meinem mittlerweile verstorbenen Freund Günther Domenig war ich in Sorge, dass es verfallen und in Vergessenheit geraten könnte. Der Denkmalschutz ist ein gewisser Schutz, damit das nicht passiert, damit die Substanz erhalten bleibt. Eines Tages auch hier in Neuhaus.«

Das Museum Liaunig lebt von einem Paradoxon: Einer der wohlhabendsten Industriellen und Kunstsammler Österreichs hat auf brutale, ja fast kaum zu realisierende Weise den Architekten die Daumenschraube angelegt und das Baubudget bis zum äußersten Minimum gesenkt. Die unterirdische Bauweise – so glücklich sie in der Ausgestaltung auch sein mag, so welt- und neubauoffen sie die Gutachter des österreichischen Bundesdenkmalamts anrücken ließ – ist damit Produkt von Rotstift und härtester, unternehmerischer Ökonomie.

Museale Absichten, konzeptionelle Überlegungen und Maßnahmen zum Landschaftsschutz sind nicht mehr als willkommene Begleiterscheinungen, die querkraft hier so wunderbar als Kür ins Projekt zu implementieren wusste.

Architekt: querkraft architekten
Tragwerksplanung: werkraum wien

(Wojciech Czaja, deutsche bauzeitung 1.2.2016)

Welche Überraschungen erwarten uns 2023?

Die heurige Hauptausstellung firmiert unter dem Titel "Follow the Rabbit". 
In der von Alexandra Grimmer kuratierten Hauptausstellung 2023 "Follow the Rabbit" zeigt sich die Sammlung Liaunig von einer neuen Seite, indem sie dem Fernen Osten die Tür öffnet und sich in einer Gegenüberstellung mit zeitgenössischer chinesischer Kunst präsentiert.

Im Skulpturendepot stellt Hannes Priesch aus. "Eyewall" ist der Titel einer aus 49 Gemälden und einer Performance bestehenden Serie des Künstlers Hannes Priesch (*1954), die sich mit der E-Mail-Korrespondenz der US-Behörde FEMA vor, während und nach dem Hurrikan Katrina im Herbst 2005 auseinandersetzt. Die Arbeit besteht zum einen aus einer Vielzahl großformatiger Gemälde: Abschriften von E-Mails, die teils offiziellen, teils chatartig, lapidaren Charakter aufweisen. Von Hannes Priesch in ein Narrativ gebracht, zeichnen sie ein Sittenbild ganz besonderer Art, das beispiellose Ignoranz und Missmanagement zutage fördert.

Die Fotos stammen aus den Jahren 2021 und 2022.

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