"Müssen alles geben"
EC-KAC will in Linz dritten Sieg im Halbfinale

- Die Black Wings Linz kamen im dritten Halbfinalduell am Sonntag erst in der Schlussphase zur Geltung, in Summe agierten sie offensiv aber zu wenig durchschlagskräftig.
- Foto: BWL / Eisenbauer
- hochgeladen von Laura Anna Kahl
Die Mannschaft des EC-KAC reiste heute nach Oberösterreich, wo morgen Abend das vierte Halbfinalduell mit den Black Wings Linz am Programm steht. Die Rotjacken, die über eine 2:1-Serienführung verfügen und zuletzt drei Auswärtsspiele in Folge gewinnen konnten, wollen an der Unteren Donaulände ihren dritten Sieg in der Vorschlussrunde einfahren.
KLAGENFURT. Der EC-KAC ging in der Halbfinalserie am Sonntagabend erstmals in Führung, die Rotjacken siegten zu Hause nach einer über weite Strecken starken Vorstellung und zwischenzeitlichem 5:0-Vorsprung mit 5:2. Klagenfurt limitierte die Black Wings dabei auf 15 Torschüsse, wozu auch eine enorm kompakte Abwehr wesentlich beitrug: Die sechs KAC-Verteidiger gewannen in Spiel drei in Summe famose 71,6 Prozent ihrer Zweikämpfe in der Defensivzone.
Zehn Mal durchgesetzt
In der Offensive überzeugte Rot-Weiß mit Effizienz, zum bereits neunten Mal in der laufenden Saison erreichte die Verwertungsquote von Abschlüssen die 20-Prozent-Marke. Der Rekordmeister tritt im vierten Duell nun wieder auswärts an, wo man im Verlauf der bisherigen Ara von Kirk Furey und David Fischer eine sehr starke Playoff-Bilanz vorzuweisen hat: Von saisonübergreifend zwölf Partien wurde nur eine in regulärer Spielzeit verloren, eine weitere in der ("Drei-gegen-Drei"-) Verlängerung, zehn Mal setzte sich der EC-KAC durch.
Gutes Omen
Auch die momentane Serienführung von 2:1 ist für Klagenfurt historisch betrachtet ein gutes Omen: 18 Mal ergab sich diese Situation bislang, in 13 Fällen gewannen die Rotjacken anschließend die Serie. Ebenso positiv: Mit einem 2:1-Vorsprung im Rücken verloren die Kärntner seit dem Viertelfinale 2010 nie mehr ein Spiel vier in regulärer Spielzeit, zwei Overtime-
Niederlagen und neun Siege stehen in diesem Zeitraum zu Buche.
Zu den Black Wings Linz
Die Black Wings Linz kamen im dritten Halbfinalduell am Sonntag erst in der Schlussphase zur Geltung, in Summe agierten sie offensiv aber zu wenig durchschlagskräftig: Nur 42,9 Prozent aller Torschussversuche waren tatsächliche Shots on Goal, fünf Abschlüsse aus dem Slot bildeten die deutlich niedrigste Notierung der bisherigen Serie. Positiv aus petrol-schwarzer Sicht war die Konvertierung des einzigen Powerplays der Partie in einen Treffer, in den nun insgesamt sieben Saisonduellen mit dem EC-KAC hält Linz allerdings nur bei bescheidenen zwei Toren aus 19 Überzahlsituationen.
Serienausgleich angestrebt
Am Dienstag streben die Oberösterreicher den Serienausgleich an und können dabei auf ihren Heimvorteil bauen, der in der aktuellen Spielzeit so groß ist wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr: 22 Siege aus bislang 29 Partien vor eigenem Publikum entsprechen einer Winning Percentage von 75,9 Prozent, höher lag dieser Wert für Linz zuletzt in der Saison 2014/15. Der aktuelle 1:2-Rückstand in der Halbfinalserie ist ein knapper, gleichzeitig aber auch ein für die Black Wings wenig erbaulicher: Einer derartigen Situation sah sich der Klub in einer „Best-of-Seven"-Konfrontation bislang neun Mal ausgesetzt, in nur zwei Fällen (in den Viertelfinals 2018 gegen Zagreb und 2025 gegen Graz) entschied er danach die Serie für sich. Spiel vier ging für Linz bei 1:2-Defizit in sechs von neun Fällen verloren.
"Immer mehr gesteigert"
"Am Sonntag haben wir uns in den ersten beiden Dritteln mit Fortdauer der Partie immer mehr gesteigert. Linz startete gut, wir konnten aber mit zwei frühen Treffern antworten, das war wichtig. Wir kamen dann immer besser in Schwung und haben unseren Spielplan durchgezogen. Man konnte dann sehen, was passiert, wenn wir im Rhythmus sind, das hat gut ausgesehen. Wir können mit diesem dritten Spiel sehr zufrieden sein", sagt Daniel Obersteiner, Stürmer EC-KAC.
"Müssen defensiv stehen"
Weiter: "Für das Auswärtsspiel brauchen wir genau die gleiche Einstellung wie am Sonntag oder im letzten Spiel in Linz. Uns erwartet ein stimmungsvoller Abend in einer vollen Halle, das ist eine gute Umgebung, um Eishockey zu spielen. Von uns braucht es am Dienstag vollen Einsatz, wir müssen defensiv stabil stehen, denn die Black Wings werden - mit dem Support im Rücken - aus der Kabine geschossen kommen. Es geht darum, dagegenzuhalten, wir wollen den Sieg aus Linz stehlen."
Rückschlag wegen Verletzungen
"Es macht mir natürlich viel Freude, wie es heuer für mich läuft, das tut gut und gibt viel Selbstvertrauen. Viel wichtiger ist es aber, dass wir jetzt die Serie gegen Linz gewinnen, beziehungsweise generell, dass wir als Mannschaft Erfolg haben. Das steht über allem, doch ich werde weiterhin alles dafür tun, dass es auch persönlich so gut weiterläuft. Es ist ein Rückschlag für uns, dass so viele gute Spieler verletzungsbedingt fehlen, aber das ist im Profisport leider so. Wir können das nicht ändern, wir können nur garantieren, dass jene Spieler, die fit und dabei sind, alles in die Waagschale werfen werden. Es gilt, umso enger zusammenzurücken, noch mehr füreinander zu kämpfen und alles zu geben, dann werden wir unsere Ziele auch mit einem kürzeren Lineup erreichen", so Obersteiner.
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