Sport in Kärnten
Sportvereine meistern Corona-Krise gut
Der Sport ist deutlich stärker von Corona betroffen als viele andere Bereiche. Markus Auer von der Diözesansportgemeinschaft(DSG) erzählt von den Schwierigkeiten und Lösungsansätzen.
KLAGENFURT. „Der Landesverband der DSG hat als Dachverband ohne eigenen Mitgliedern relativ wenig Schwierigkeiten mit der aktuellen Situation“, erklärt Auer. Die einzelnen Vereine innerhalb der DSG hätten mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen. Durch die Untersagung des Trainingbetriebes würden zusätzlich zu der ausbleibenden Neugewinnung von Mitgliedern auch noch der Verlust oder Abgang von bereits vorhandenen Mitgliedern kommen. Eine der größten Herausforderung sei der Behindertensport ausgesetzt, da diese zur Hochrisikogruppe gehöre, so Auer.
Mitglieder- und Funktionärsschwund
Auf die Mitgliederzahlen werde sich die Pandemie vermutlich deutlich abzeichnen. „Das kann man allerdings erst dann seriös beurteilen, wenn die Pandemie abgeklungen ist“, so Auer. Momentan sei durch die Fixkosten-Zuschüsse alle Vereine finanziell abgesichert. Damit ließen sich Mietkosten und auch entfallene Zuschauereinnahmen ausgleichen, die ansonsten tiefe Löcher in die Vereinskassen reißen würden. Aber auch die Mitglieder helfen bei der finanziellen Stützung, so hätten sich viele Mitglieder solidarisch erklärt und ihren Mitgliederbeitrag weiterhin gezahlt. „Durch das Trainingsverbot entfallen momentan natürlich auch die Ausgaben für Trainer“, sagt Auer. Dadurch sei momentan keiner der Vereine finanziell gefährdet, allerdings könne es schwierig werde, wenn nach der Pandemie die Förderungen wegfallen und Mitgliederbeiträgen von über 50 Mitgliedern fehlen würden. „Was ein Problem ist, ist der Abgang von Funktionären“, so Auer, einige der ehrenamtlichen Trainer und Funktionäre würden die Pandemie nutzen, um sich zur Ruhe zu setzen.
Online-Trainings als einzige Möglichkeit
Die einzige Möglichkeit Kontakt zu halten seinen momentan Online-Veranstaltungen. „Seit kurzem sind zwar wieder Trainings für den Nachwuchs möglich“, so Auer, „aber der Großteil muss online funktionieren“. Ohne den persönlichen Kontakt müssten andere Wege gefunden werden, so würden in manchen Vereinen Trainingspläne für Zuhause ausgeschickt werden. Andere Vereine suchten nach anderen Möglichkeiten, die Tischtennisvereine versuchten, möglichst Trainingsmöglichkeiten bei den Sportlern zuhause zu ermöglichen, und diese, wenn gesetzlich möglich, dort zu besuchen und zu unterstützen. Schwierig sei das im Behindertensportbereich, so Auer. „Der Behindertensport, insbesondere der Mental-Behindertensport steht komplett still.“ Die Förderungen dafür seinen klarerweise auch eingefroren, da keine Trainings stattfinden könnten. Hier sei es eine besondere Herausforderung in Kontakt zu bleiben, da Online-Übungen nur sehr schwer einzurichten wären.
Auswirkungen der Sportfreien Zeit
Auer befürchtet, dass durch die Pandemiesituation und den Mitgliederverlust auch der Spitzensport betroffen sein könnte. „Es wird sicher Spätfolgen geben“, so der DSG-Vorsitzende, der befürchtet durch Corona wertvolle Jahre in der Entwicklung der jungen Sportler zu verlieren. Der Stellenwert des sei momentan allgemein sehr niedrig, und das werde auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben, so Auer. Wenn weniger trainiert werde, würden sich neue Sportler schneller abwenden und sich etwas anderes suchen. Insbesondere das E-Sport-Angebot sei hier ein sehr großer Faktor.
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