1. Mai: Feiertag in Zeiten der Krise
Welche Bedeutung hat der 1. Mai heute im Zeichen der unsicheren wirtschaftlichen Situation?
KLAGENFURT (ka). Obwohl der 1. Mai, der Tag der Arbeit, ein Feiertag ist, gibt es in Zeiten der Krise wenig Grund zur Freude.
Martin Bramato, ÖGB Regionalsekretär Klagenfurt Stadt/Land sagt, dass die Wirtschaftskrise deutlich gemacht hat, wie groß die politische Macht von Spekulanten, Banken, Topverdienern und Großkonzernen mittlerweile ist. In Europa werde versucht, so Bramato, die arbeitende Bevölkerung die Zeche für die Krise zahlen zu lassen. "Der 1. Mai sollte uns alle daran erinnern, dass wir gemeinsam dafür kämpfen müssen, dass menschliche Arbeit eine entsprechende Wertschätzung erfährt", fasst Bramato zusammen.
Auch die hohe Arbeitslosigkeit bringt wenig Grund zum Jubeln. Das weiß vor allem Wolfgang Orasch, AMS Geschäftsstellenleiter Klagenfurt: "Unsere Aufgabe ist es, arbeitslose Menschen so rasch wie möglich wieder zu vermitteln." Wenn dies nicht möglich sei, suche man Alternativen. "Umschulungen oder Teilnahmen am zweiten Arbeitsmarkt helfen eine Krise gut zu meistern und im Bestfall gestärkt aus ihr herauszugehen", erklärt Orasch.
Der Präsident der AK glaubt, dass der Tag der Arbeit gerade in schlechten Zeiten eine ganz besondere Bedeutung hat. "Der 1. Mai macht deutlich, dass es noch viel zu tun gibt, damit es den Menschen in Kärnten gut geht“, so Günter Goach.
Max Habenicht ist selbst Unternehmer und auch Obmann der Bezirksstelle der WK Klagenfurt: „Nicht nur in schwierigen Zeiten muss uns eines bewusst sein: Den Tag der Arbeit können wir nur deswegen feiern, weil es zuvor Unternehmer gibt, die diese Arbeitsplätze schaffen.“
Adolf Kulterer, Chef der Feinen Küche Kulterer sind die Mitarbeiter das wichtigste und wertvollste Kapital.
Deshalb ist dieser 1. Mai für ihn auch sehr wichtig. Was in den letzten Jahren rund um den 1. Mai gefehlt hat, sei der Unternehmer. "Deshalb freut es mich umso mehr, dass heuer zum zweiten Mal am 30. April der Tag der Arbeitgeber ausgerufen wird. Denn was wäre der Tag der Arbeit ohne Arbeitgeber", so Kulterer
Unternehmer Helmut Zechner schreibt dem 1. Mai eine große Bedeutung zu, schließlich gönnt er sich und seinen Mitarbeitern an diesem Feiertag eine kurze Pause vom stressigen Alltag in der Buchhandlung.
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