Landwirtschaft Kärnten

Ernte fällt dieses Jahr zufriedenstellend aus

Die Erntebilanz 2020 fällt in Kärnten in allen Bereichen positiv aus. Mit ein Grund dafür sind ausreichende Regenmengen im Sommer.

KÄRNTEN. Wegen der Corona-Pandemie war das Jahr 2020 auch für Kärntens Bauern ziemlich herausfordernd. Dennoch konnten die Landwirte heuer sowohl im Grünlandanbau als auch im Ackeranbau solide Erntemengen einfahren, informiert Kärntens Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler: "Die Basis für die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln ist gelegt. Trotzdem fahren die Bauern keine reiche Ernte ein, weil die Corona-Krise auch an den Agrarmärkten nicht spurlos vorübergegangen ist." Grund für die positive Erntebilanz 2020 waren laut Mößler der ausreichende Niederschlag und die geringeren Schadensereignisse. 

Plus bei Getreideernte

Vor allem die Kärntner Ackerbauern konnten dieses Jahr ein gutes Ergebnis erzielen. Mit einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr fällt die Getreideernte heuer deutlich besser aus als erwartet. Insgesamt wurden 81.091 Tonnen Getreide geerntet. Somit ist Kärnten ausreichend mit Getreide versorgt, die Qualität ist jedoch durchwachsen, erklärt Mößler: "Die heurige Ernte lieferte mittlere bis gute Qualitäten bei Speisegetreide. Bei Futtergetreide konnten bedingt durch Regen bei der Ernte die notwendigen Hektolitergewichte für bessere Preise jedoch vielfach nicht erreicht werden." Die Maisernte findet dieses Jahr deutlich später statt. Mößler geht davon aus, dass sich die Erntemengen auf dem Vorjahresniveau einpendeln werden. 

Gute Ernte bei Obst und Gemüse

Durch die Trockenheit im Frühjahr und Spätfröste kam es vor allem beim Steinobst – Marille und Kirsche – zu Ausfällen. Dennoch könne man beim Obstanbau von einer zufriedenstellenden Ernte sprechen, betont Mößler: "Kernobst – Apfel und Birne – wurde je nach Lage unterschiedlich getroffen. Wir ernten heuer im Intensivobstbau rund 650 Tonnen Äpfel." Beim Wein erwartet der Landwirtschaftskammer-Präsident trotz Hagelschäden eine sehr gute Qualität. Mengenmäßig können heuer Trauben für rund 500.000 Flaschen Wein geerntet werden. Auch die Kärntner Gemüsebauern konnten gute Erntemengen erzielen. Wegen der Corona-Pandemie gab es jedoch massive Probleme beim Absatz.

Wertschätzung für die Bauern

Die Corona-Pandemie hätte gezeigt, wie wichtig die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln ist. "Der Wunsch der Konsumenten nach heimischen Produkten ist da, jetzt ist es an der Zeit, ihn politisch und rechtlich abzusichern und eine möglichst hohe Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln als Staatsziel in die Bundesverfassung aufzunehmen," fordert Mößler. Dies wäre Rückenwind sowohl für die Stärkung heimischer Lebensmittel als auch für die Umsetzung einer lückenlosen Herkunftskennzeichnung sowie ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den heimischen Bauern.