Es ist allerhöchste Zeit für eine „(Energie-)Revolution“

Die drohende Energiekrise macht es notwendig, ohne Verzug an einer „Energierevolution“ (© IEA) zu arbeiten. Eine solche bedeutet aber nicht nur „fossile“ Energieträger raus und „erneuerbare“ rein. Neue Effizienztechnologien und solare Energieformen sind wichtig, werden aber unsere Probleme nicht im Alleingang lösen können! Zusätzlich braucht es ein neues Wirtschaftsmodell ohne ewiges Wachstum und die Verbreitung eines dematerialisierten Lebensstils.

Erdöl ist der wichtigste Rohstoff dieser Welt. Täglich (!) werden 85 Millionen Barrel produziert, verarbeitet und verbraucht. Kein Lebensbereich kommt ohne Mineralölprodukte aus. Kein Wunder, dass in der dank Öl-Kraftstoffen globalisierten Weltwirtschaft ohne Mineralölprodukte nichts mehr geht. „Oil makes the world go round!“
Doch die Fortsetzung unseres auf billigem Öl beruhenden Wirtschaftswachstums steht in Frage. Wir sehen uns nicht nur dem Klimawandel gegenüber sondern auch einer strukturellen Energiekrise, die die Welt in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern wird. Die globale Erdölproduktion, die bereits seit 2004 praktisch nicht mehr gesteigert werden konnte, dürfte in den nächsten Jahren ihren Höhepunkt („Peak Oil“) überschreiten und zu sinken beginnen.

Selbst die IEA fordert eine „Energierevolution“
Nach vielen Jahren der Beschwichtigung warnt nun auch die Internationale Energieagentur (IEA) vor einer drohenden Ölkrise. Den Beginn machte die wichtigste Energie-Organisation der westlichen Industriestaaten mit ihrem „World Energy Outlook“:
80 Prozent des Rohöls kommt aus alten und schon im Produktionsrückgang befindlichen Ölfeldern. Im Durchschnitt sinkt deren Förderung um über sechs Prozent pro Jahr.
Um die Produktionseinbußen in den alten Feldern zu kompensieren und den steigenden Ölbedarf abdecken zu können, müssen in den nächsten 20 Jahren „sechs neue Saudi-Arabiens“ gefunden und angezapft werden.
Die IEA fasste die Lage in einem dramatischen Absatz zusammen: „Das Welt-Energiesystem ist an einem Wendepunkt angelangt. Es wird immer offensichtlicher, dass die aktuellen Wachstumstrends nicht zukunftsfähig sind. … Notwendig ist nicht weniger als eine Energierevolution.“

Energieeffizienz am wichtigsten!
Sich vom Öl unabhängiger zu machen, heißt in erster Linie, massiv und rechtzeitig (also gestern!) in Energieeffizienz zu investieren: Weniger verbrauchen müssen, heißt, in Zukunft weniger Sorgen und Kosten zu haben! Viele Effizienz“technologien“ sind schon längst vorhanden: Wärmedämmstoffe, 4-Liter-Autos, Energiesparlampen etc. Trotzdem müssen wir feststellen, dass zumindest in der Vergangenheit deren Einspareffekte von den Nutzern mit Mehrverbrauch konterkariert wurden. Ein Beispiel für so einen „Rebound-Effekt“: der Treibstoffverbrauch pro 100 km ist trotz jeder Menge „Hi-Tech-Komponenten“ in den Autos kaum gesunken, weil wir größere und schwerere PKW fahren. Und weil immer mehr gefahren wird, ist der Treibstoffverbrauch seit 1990 in Österreich sogar um 80 Prozent gestiegen.

Erneuerbare Energien: was sonst?
Viele glauben, dass nun wieder Kohle und Atomkraft als Öl-Ersatz ins Spiel gebracht werden sollten. Abgesehen davon, dass damit die ölgetrieben Mobilität und die globale Transportinfrastruktur nicht betrieben werden kann, folgt auch deren Produktionscharakteristik einer Glockenkurve: Eines Tages werden auch sie, ebenso wie Erdgas, „peaken“ – umso stärker das jährliche Verbrauchswachstum ist, desto früher wird das der Fall sein. Also bleiben uns als langfristige „Problemlöser“ nur die erneuerbaren Energieträger!? Ja, aber wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass diese über Nacht die Produktionsrückgänge bei Öl und anderen etablierten Energieträgern oder deren „Qualität“ (unerreichte „Energiedichte“, bisherige Versorgungssicherheit und Leistbarkeit etc.) kompensieren können.

Die Zukunft könnte keine Fortsetzung der Vergangenheit sein
In der Zwischenzeit kann eine gewaltige Energieversorgungslücke aufgehen. Die Folge wäre ein noch nie dagewesener Preisanstieg. In einer aktuellen Untersuchung der ÖGUT, die vom Klima- und Energiefonds gefördert wird, wurden die Auswirkungen hoher Ölpreise auf verschiedene Siedlungsstrukturen und Haushaltstypen analysiert. Ihr Ergebnis: Bei einem angenommenen Ölpreis von 200 US-Dollar (rund 150 Euro) pro Barrel würden die Preise für Heizöl und Treibstoffe um fast einen Euro über das Niveau steigen, das sie bei einem Ölpreis von 70 Dollar hatten. Für die Haushalte würde das bedeuten, dass die jährlichen Mehrkosten im Bereich von wenigen hundert Euro bis zu 5.000 Euro betragen werden. Vor allem zwei Gruppen würden massiv von Mehrkosten betroffen sein: Haushalte mit hohem Heizölverbrauch aufgrund des schlechten energetischen Zustands des (großen) Wohnhauses und Haushalte, die aufgrund einer hohen (Zwangs-) Mobilität jährlich zig Tausend PKW-Kilometer zurücklegen (siehe Abbildung).
Nur wenn es uns gelingt eine nachhaltige Energieversorgung zustande zu bringen, werden uns die drohenden Versorgungskrisen und die damit verbundenen Preisanstiege weniger treffen. Wichtigstes Ziel müsse es daher sein, den Energieverbrauch absolut und deutlich zu senken. „Und zweitens müssen wir auf die (heimischen) erneuerbaren Energien setzen – nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes: Sie werden auch langfristig verlässlicher und kostengünstiger als fossile Energien sein!

Autor: Mag. Michael Cerveny, Energie- und Klimaschutzexperte der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT). www.oegut.at Mehr zum Thema auf http://www.oegut.at/de/themen/energie/peak-forschung.php und auf http://twitter.com/MichaelCerveny )

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