Grüne Arbeitsplätze auf dem Vormarsch
Grüne Arbeitsplätze auf dem Vormarsch
Energiereferentin LRin Dr.in Beate Prettner lässt mit zwei neuen Initiativen im Landesprojekt Kärnten voller Energie aufhorchen: Mit einer Green-Job-Börse sollen grüne Arbeitsplätze und -chancen besser vermarktet, mit „Girls Go Green“ soll jungen Kärntnerinnen die Türe zu einer nachhaltigen Jobzukunft
geöffnet werden. Heute wurden die beiden Initiativen im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.
Der Auftakt des zweiten Jahres von Kärnten voller Energie war in frisches Grasgrün getaucht – mit der drohenden Atomkatastrophe im japanischen Fukushima schwebte an diesem Montag vormittag dennoch ein Schatten über den Gemütern. Ein Schatten, der aber gleichzeitig eine Bestätigung mit sich brachte, das Landesprojekt mit umso mehr Einsatz und Motivation weiterzuführen. „Das Signal ist klar: Eine neue Zeitrechnung muss beginnen, die Welt muss sich schnellstens von der Atomenergie verabschieden“, sagt
Landesrätin Dr.in Beate Prettner.
Kärntner Know-how
Dass eine Stromversorgung auch mit umweltfreundlichen Alternativen zur fatalen Kernspaltung funktionieren kann, dafür sei Kärnten bereits jetzt ein Musterbeispiel. „Schon jetzt stammen 43 Prozent der hierzulande genutzten Energie aus erneuerbaren Energieträgern. Wir haben in den letzten Jahren
wertvolles Know-how in diesem Bereich gesammelt, von dem viele Länder dieser Welt profitieren könnten. Und wir bauen unsere Kapazitäten stetig weiter aus“, so Prettner.
13.000 Green Jobs
Das Voranschreiten der grünen Technologien hatte und hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Im Jahr 2008 waren bereits 13.000 KärntnerInnen in so genannten „Green Jobs“ beschäftigt, also in der
Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten. Rund acht Prozent aller „grünen“ Arbeitsplätze in Österreich fielen damit auf Kärnten, das in punkto Wertschöpfung sogar an der Spitze aller Bundesländer stand.
Mangel an Fachkräften
Die gute Nachricht: Der „Motor“ Green Jobs, dem die landesweite Wirtschaft ihren Fortschritt trotz der vergangenen Krisenjahre zu verdanken hat, läuft weiter und gewinnt zunehmend an Triebkraft. Die weniger gute Nachricht: Viele Firmen, die im Bereich der Erneuerbaren Energien forschen, entwickeln und
investieren, scheitern bei der Suche nach qualifizierten MitarbeiterInnen. Die AMSC Windtec mit Sitz in Klagenfurt suchte von November 2010 bis Februar 2011 über 40 neue Arbeitskräfte, 22 dieser Stellenausschreibungen sind bis heute nicht besetzt.
Bewusstsein stärken
„Der Mangel an Fachkräften ist vielfach darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für die neuen Berufsbilder noch zu wenig ausgereift ist. Aus diesem Grund werden auch die entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangebote, die durchaus vorhanden sind, derzeit zu wenig genutzt. Im Angebot der insgesamt 250 Lehrberufe in Kärnten gibt es einige großartige Ausbildungen, trotzdem werden immer ein paar wenige „Klassiker“ gewählt, wie Kfz-Mechaniker oder Friseurin“, sagt Landesrätin Beate Prettner.
Text: Arco
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