Stimmung der Kärntner Unternehmer deutlich besser
Zum ersten Mal seit 2012 liegen die Erwartungen zum Wirtschaftsklima im positiven Bereich, zeigt die aktuelle WK-Konjunkturumfrage. 87 Prozent der Unternehmer wollen investieren. Mit der "Wirtschaftsoffensive" will die WK Investitionen noch stärker forcieren.
Lange war sie getrübt, die Stimmung der heimischen Wirtschaftstreibenden. Nun hat sich das Blatt gewendet: Das aktuelle Stimmungsbarometer der Wirtschaftskammer weist bei allen erhobenen Erwartungsindikatoren – vom Gesamtumsatz über Exporte und Auftragslage bis hin Beschäftigung – erstmals wieder nach oben. Besonders erfreulich: Die Unternehmer in Kärnten wollen wieder verstärkt investieren. "Im November 2015 wollten lediglich 25% der Unternehmer investieren, jetzt sind es 85%. Das ist ein deutliches Zeichen für die Verbesserung des Wirtschaftsklimas", informiert Gerhard Genser, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer Kärnten. Umso erfreulicher sei der Wert, da die Hälfte davon Neuinvestitionen plane – vorwiegend für Kapazitätserweiterungen aufgrund des erwarteten Wirtschaftsaufschwungs.
Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl erläutert: „Nur Investitionen von Unternehmen sichern bestehende und schaffen neue Arbeitsplätze, bringen Einkommen und halten den Wohlstand im Land.“
"Wirtschaftsoffensive" auf vielen Ebenen
Nach Jahren mit stagnierenden Wachstumszahlen in Kärnten sei es deshalb wichtig, mit Initiativen endlich wieder Investitionen auf den Boden zu bringen, so Mandl. Und der Zeitpunkt ist jetzt, angesichts der positiven Stimmung, genau richtig. Die von Mandl im Juni ausgerufene "Wirtschaftsoffensive" setzt dabei auf verschiedenen Ebenen an. So sollen etwa über die Investitionsplattform investinthebest.at junge Geschäftsideen von KMUs und potenzielle Investoren zueinander finden. Mandl: "Schon jetzt haben wir mehr als 90 Projekte und rund 50 potenzielle Investoren auf der Plattform."
Um Kärntens Betriebe bei Investitionen unterstützen zu können, habe Mandl zudem Wirtschaftsminister und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner davon überzeugt, eine Investitionszuwachsprämie in der Höhe von 3,5 Millionen Euro aufzulegen. Diese wird ab 1. September vergeben.
"Gut funktioniert derzeit auch die Zusammenarbeit mit dem Land, was die Beseitigung einiger Bürokratie-Baustellen betrifft", sagt Mandl. Mit Landeshauptmann Peter Kaiser hätte er die gemeinsame Abwicklung von Bau- und Betriebsanlagengenehmigungen in den Gemeinden, die Installierung von Verfahrenskoordinatoren mit klar geregelten Kompetenzen und die Einführung von Allroundsachverständigen in den BH vereinbaren können.
Auch in der Exportoffensive soll nachgelegt werden. Für nächstes Jahr stellen Wirtschaftslandesrat Christian Benger und die Wirtschaftskammer 700.000 Euro bereit, um den Kärntner Export bei Messebeteiligungen, Markterschließungskosten und mit Exportassistenten weiter zu unterstützen.
Auch der Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds unterstütze die "Wirtschaftsoffensive" mit eigenen Programmen wie einer Qualitätsförderung für Tourismus-Kleinbetriebe, einer Investitionesförderung für mittlere Betriebe, eine Unterstützung für eigenkapitalfinanzierte Investitionen und eine Beratungsaktion zur Auswirkung der Digitalisierung. Details werden aber noch verhandelt.
Zur Sache
Das Wirtschaftsbarometer Austria ist eine umfassende halbjährliche Konjunktur-Erhebung der Wirtschaftskammer Österreich. Für das Frühjahr 2016 haben in Kärnten 699 Unternehmen teilgenommen.
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