Olympia 2020 - Niko Resch läuft die Zeit davon ...
Vier Mal war Niko Resch schon bei Olympischen Spielen. Für Tokio 2020 fehlt noch der Partner.
WOCHE: Drei Monate sind seit der Trennung von Segelpartner Nico Delle-Karth vergangen. War die Entscheidung auch rückblickend das Richtige?
NIKO RESCH: Absolut. Es passt derzeit für uns beide sehr gut. Wenn man 18 Jahre intensiv zusammenarbeitet, tut der Abstand sehr gut. Wir sind immer noch gute Freunde und haben auch noch Kontakt.
Inwieweit schmerzt die Pleite von Olympia 2016 noch?
Mittlerweilen nicht mehr so sehr. Ich mache mir aber immer noch viele Gedanken, warum das damals so gelaufen ist. Die Niederlage hat mich zwar als Mensch weitergebracht, ich hätte aber lieber die Medaille und wäre als Mensch nicht so weit.
Neuen Partner gibt es derzeit aber immer noch keinen. Wie läuft die Suche?
Es ist nicht einfach. Ich stehe in engem Kontakt mit dem Verband, der mir immer wieder hauptsächlich junge österreichische Talente als potenzielle neue Partner vermittelt. Die Fußstapfen, die Nico in der 49er-Klasse hinterlassen hat, sind aber sehr groß. Bis jetzt hat es mit niemandem richtig funktioniert.
Was bedeutet das in Hinblick auf Olympia 2020 in Tokio? Ist das noch ein Thema?
Ich habe derzeit viele Richtungen, die mich im Segelsport interessieren. Die olympischen Spiele 2020 sind sicherlich ein großes Ziel. Ich habe mit den Spielen ja auch noch eine Rechnung offen. Dafür braucht es aber den richtigen Partner und bei der Suche läuft mir derzeit die Zeit davon. Je früher ich jemanden finde, desto besser wäre es, um schon im Winter voll zu trainieren zu beginnen.
Welche Optionen gibt es noch?
Mich haben die Big Boats – im Speziellen der America's Cup – immer schon gereizt. Das ist weiterhin ein großes Ziel von mir. Zudem bin ich in der Segel-Bundesliga in Österreich und Deutschland mit dabei.
Letztes Wochenende gab es den Heimbewerb der Bundesliga in Velden ...
Da musste ich allerdings mittendrin aufhören, da ich Vater vom kleinen Leopold geworden bin. Seitdem dreht sich mein Leben natürlich auch sehr viel um ihn.
Sie haben sich beruflich gerade selbstständig gemacht. Wie läuft es damit?
Zusammen mit meinem Kollegen Paul Schmalzl haben wir "Share a Boat" gegründet – eine Plattform, um Boote auf der Basis von Teileigentum zu erwerben. Das Interesse ist groß, es läuft sehr gut.
Wie sehr lassen sich Familie, Beruf und Sport noch miteinander vereinbaren?
Das Durchschnittsalter im Segelsport ist in den letzten Jahren nach unten gegangen. Aber trotz allem sind meine sportlichen Ziele wie Olympia oder der America's Cup immer noch vorhanden.
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