Die Prinzessin neu erobern
KLOSTERNEUBURG. Am vergangenen Wochenende konnte man im Stift Klosterneuburg die Bibliothek im Spätmittelalter bestaunen und sich ein Bild davon machen, wie man damals lebte. Gegliedert war diese Führung in vier sehenswerte Teile: Den Wiener Hofwerkstätten, Buchmalern, der Plinius-Ausgabe aus Venedig in Druck und der Originaleinbände aus dem 15. Jahrhundert.
Qual der Wahl
Bei so viel Kultur und das Mittelalter durch die Gedanken streifend, wollten die Bezirksblätter von den Besuchern wissen, was sie denn im 15. Jahrhundert geworden wären – Ritter, Prinz, Burgfräulein, oder doch eher die schöne Prinzessin? "Ich wäre ganz klar ein Ritter geworden.", so Helga Appeldauer. Aber warum? "Ich würde es auch in Kauf nehmen, in den Krieg zu ziehen, aber ein Burgfräulein wäre ich nicht.", erklärt sie lachend. Ihr Mann, Wilhelm Appeldauer, hingegen meint: "Ein Prinz – ich würde ein Prinz sein, das wäre mir lieber. Ich würde nicht in den Krieg gehen wollen." Wohingegen Irma Krasny antwortet: "Ich könnte mich gar nicht entscheiden, denn beides hat sein für und wider."
Romantik und Realität
Richtig romantisch wäre es im Mittelalter mit Johann Filhuber geworden, denn er wäre in dieser Zeit lieber ein Prinz: "Dann könnte ich meine Prinzessin neu erobern.", erzählt Johann Filhuber und blickt dabei auf seine Frau, Erna Filhuber. Und auch sie wäre in dieser Zeit lieber eine schöne und unerreichbare Prinzessin geworden, so meint sie: "Dann könnte ich viele schöne Kleider tragen."
Mit viel Bedacht darauf, dass auch die Frauen im 15. Jahrhundert viel zu tun hatten antwortet Maria Grubmiller lachend: "Eher das Burgfräulein, aber um realistisch zu bleiben, wär' ich wahrscheinlich eine Bäuerin geworden."
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