Klosterneuburg
galerie gugging präsentiert "simplicity | complexity"

- hochgeladen von Birgit Schmatz
In der Frühlingsausstellung „simplicity | complexity“ treffen in der galerie gugging zwei farbenfrohe Welten aufeinander. Frei nach dem Motto "Unterschiede ziehen sich an" erschaffen Hannes Lehner und der Gugginger Künstler Manuel Griebler eine gelungene Symbiose, die ansteckend ist.
MARIA GUGGING. Was die beiden Künstler vereint, ist ihre farbintensive Arbeitsweise, die einen sofort in einen freudvollen Zustand versetzt. Beide sind aufstrebende Künstler in ihren 30ern und arbeiten passioniert auf Papieren in unterschiedlichen Größen. Während der Gugginger Künstler Manuel Griebler bis jetzt mit Papierarbeiten sein Lieblingsmaterial gefunden und dabei auch sein Faible für mehrteilige Gesamtwerke entdeckt hat, fertigt Hannes Lehner – neben Arbeiten auf Papier – ihren originalen Vorbildern entsprechende Autoskulpturen aus Karton, die er bemalt.
Kontemplativ Ruhiges trifft auf scheinbar chaotisch Lebendiges
Hannes Lehners Arbeiten auf Papier bestechen durch gekonnte Einfachheit. Monochrome Landschaften, in die Lehner die Objekte seiner Wahl setzt, meist Autos oder Häuser mit und ohne Mauern. Die komplexen, farbintensiven Bildkompositionen ziehen die Betrachtenden in ihren Bann.
Die Werke von Manuel Griebler auf der anderen Seite werden dominiert von kleinen Köpfen, die sich in alle Himmelsrichtungen blickend, über das Blatt verteilen. Dazwischen finden sich eigenwillige Gestalten, Regenbögen, Duschen, Sonnen, Smileys, Kräne und vieles mehr. Inspiriert durch eine Ausstellung im museum gugging, wo Grieblers bislang größtes Werk bestehend aus vier Teilen zu sehen war, wollte der Künstler für die aktuelle Ausstellung noch einen Schritt weitergehen. So entstand seine bis dato größte Schöpfung, eine aus zwölf Einzelblättern bestehende Arbeit. Jedem dieser Blätter hat er sich konzentriert vier bis fünf Tage gewidmet.
So unterschiedlich die beiden Künstler sowohl im Wesen als auch in ihrem künstlerischen Ausdruck sind, in dieser Ausstellung – zu besichtigen bis 3. Juni 2023 – erlebt man sie zusammen und sie ergänzen einander auf anregende Weise. Kontemplativ Ruhiges trifft auf scheinbar chaotisch Lebendiges und tritt in einen spannenden, anregenden Dialog.
Was fasziniert die Besucher der Vernissage an den unterschiedlichen Werken?
"Mein persönlicher Geschmack ist eher das Reduzierte. Es kommt mir nahe , weil es mich frei lässt", erklärt Anamaria Heigl. Gleichzeitig beeindruckt sie, wie lang Manuel Griebler sitzt und konzentriert arbeitet, um etwas zu verarbeiten, und dabei derart viele Einzelheiten zu Papier bringt, die nicht bedrückend sind. Susanne Kortan-Gimbel zeigt sich ebenfalls sehr begeistert vom Durchhaltevermögen und der Fantasie, die dabei zu sehen ist. Auch Ingrid Matz steht vor einer Arbeit von Manuel Griebler: "Beim Hereinkommen ist mir dieses Werk als erstes ins Auge gesprungen", erzählt sie und sieht sich nun die viele Details genauer an. Anita Moser und Walter Bachlechner unterhalten sich über eine Arbeit von Hannes Lehner. "Ich kenne den Künstler schon recht lang", verrät Bachlechner und findet den Kontrast großartig, das Nebeneinander der Werke der beiden unterschiedlichen Künstler.
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