Die Donau zurück zur Natur
Teil 6: Vom Steinkanal zurück zur Natur. Die Donau ist am Weg zurück zum Ursprung.
KLOSTERNEUBURG (bs). Im heutigen Flussbau gilt der „naturnahe Wasserbau“ als Stand der Technik. Das Land Niederösterreich investiert seit Jahren in die Renaturierung von Gewässerstrecken.
Bereits umgesetzt
Im Zuge des von der EU geförderten LIFE-Projektes Netzwerk Donau wurde etwa die Fischpassierbarkeit des Donaukraftwerks Greifenstein in Form eines 4,4 Kilometer langen Umgehungsgerinnes errichtet und im April 2018 eröffnet. Ein naturnaher Bach ermöglicht den Fischen nun, die zehn Meter Höhendifferenz des Donaukraftwerks zu überwinden. Der Bach nutzt als Lebens- und Laichraum der Artenvielfalt und „impft“ die Donau. Projektkosten: rund acht Millionen Euro.
"Ein gelungenes, schönes Projekt", findet auch Thomas Briza vom Fischereiverein Klosterneuburg. Es ändere allerdings nichts am grundsätzlich rückläufigen Trend, den die Befischungen, unter anderem durch die Auswirkungen des Kraftwerks Freudenau, seit 1995 zeigen: bedingt auch durch die Niederwasserführung und Probleme mit Prädatoren wie Kormoranen sowie Gänsesägern.
Gerade in Planung
"Heute kämpfen wir schon mehr als vor 10 oder 20 Jahren, um die Qualität zu erhalten", sagt er über sein Revier, auf das er dank der Artenvielfalt nichtsdestotrotz sehr stolz sein kann. Der zunehmende Nutzungsdruck macht den Gewässern zu schaffen. Da die Donau immer weniger Wasser führt, verlandet das Revier immer mehr, erklärt er. Damit die Sedimente abtransportiert werden, soll das Gschirrwasser revitalisiert und saniert werden. "Doch wir sind ein kleiner, privater Verein und haben weder die personelle Kapazität noch die finanziellen Ressourcen, so etwas umzusetzen", erläutert Briza die Herausforderung, die er bereits im Anfangsstadium des Projekts erkennt.
Noch in der Schwebe
"Jede Verbesserung für die Natur, Fauna und Flora, ist zu unterstützen", befindet Forstbetriebsleiter Hubertus Kimmel vom Stift Klosterneuburg und denkt dabei an ein Projekt am Langenzersdorfer Arm. Dieser sollte wieder direkt an die Donau angebunden werden. Dabei würde man Flachwasserzonen schaffen, wo Tiere ihr Habitat finden – also eine ökologisch sinnvolle Maßnahme für Amphibien, Fische und Insekten. "Alle Beteiligten zeigen Interesse und Willen. Für die Umsetzung wird versucht, finanzielle Mittel aufzustellen", berichtet Markus Eschelmüller: "Ein langer, steiniger Weg."
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