Nein zu Putins Erdgas
Wie lange gibt's noch leistbares Gas? Wir stellen regionale Pioniere vor, die sich diese Frage nicht (mehr) stellen müssen.
KLOSTERNEUBURG (cog). Seit über zehn Jahren heizt nachwachsender Rohstoff – und zwar Holzschnitzel aus den eigenen Wäldern – neben dem Stift Klosterneuburg auch Rathaus, Krankenhaus und Happyland. Gegenüber den zuvor eingesetzten Heizsystemen verringert das stiftseigene Biomasse-Fernheizwerk den Kohlendioxid-Ausstoß um mehr als 3.200 Tonnen pro Jahr.
Im Winter mit Sonne wärmen
Aber auch im Kleinen können große Beiträge geleistet werden: Der heurige Umweltpreis der Stadtgemeinde ging an Johann Jäger für sein Sonnenhaus. Er heizt auch im Winter mit Solarenergie: "Wenn die Sonne nicht scheint, weiche ich auf einen Zusatzofen und Pellets und Briketts aus." Jäger rechnet damit, dass sich die Kosten innerhalb von 10 bis 15 Jahren amortisiert haben. Sein Haus in Kritzendorf kann jederzeit besichtigt werden.
Heizen ist nur ein Baustein
Stefan Hehberger ist ein besonderer Energie-Vorreiter: Er fährt ein Elektroauto, besitzt eine Brauchwasseranlage und heizt seit Jahren so nachhaltig wie möglich. Seit 17 Jahren hat er Solarpaneele am Dach installiert. Der Nachrichten-Techniker heizt mit Stückholz und somit CO2-neutral. Hehberger: "Nur wenn es ganz kalt wird, muss ich auch das Putin-Gas aufdrehen." Heuer war das noch nicht der Fall. Enthusiastische HeizungswechslerInnen bremst er allerdings ein: "Der erste und wichtigste Schritt muss immer die Dämmung sein." Sein eigenes Haus ist mit einer 15 Zentimeter-Isolierung überzogen. Fenster und Türen wurden ausgetauscht.
Wenn ganz Österreich perfekt gedämmt wäre, könnte man gut und gerne auf das Putin-Gas verzichten, heißt es. Michael Bauer, Alpor-Geschäftsführer und Dämmstoff-Experte hält das für keinen Marketing-Schmäh der einschlägigen Branche: "Davon bin ich überzeugt."
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