Neuer Rekord der Fluten
KLOSTERNEUBURG. "Ich steh grad vor meinem Haus, und es ist so schlimm. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Überall Schlamm. Wie’s weitergeht ist noch völlig unklar." Viele Bewohner der Rollfährensiedlung, der Schwarzen Au in Klosterneuburg oder des Strombades in Kritzendorf sind verzweifelt.
"Ich bin erst vor kurzem hierhergezogen. Mit einem so schlimmen Hochwasser hätte ich nicht gerechnet", erzählt uns eine Bewohnerin. "Morgen kommen erst einmal meine Eltern und Freunde, die helfen beim Aufräumen. Wohnen kann ich bei meiner Schwester, vorerst. Was dann passiert, weiß ich nicht."
Rekordhochwasser
Auf 808 Meter stieg der Pegel der Donau vergangenen Mittwoch und lag damit über dem Wert des Jahrhunderthochwassers von 2002. In Klosterneuburg standen großflächige Gebiete unter Wasser, Straßen und Wege wurden unterspült, Masten sind gebrochen, Grundstücke und teils ganze Gebäude gingen "Land unter".
Schadenskommission
Alle vom Hochwasser Betroffenen, die Schadenersatz vom Land NÖ geltend machen wollen, können sich in Klosterneuburg an die Stadtgemeinde wenden. Diese richtet eine Hochwasser-Schadenskommission ein, die die jeweilige Schadenshöhe feststellen und dem Land weiterleiten wird.
Es wird Wochen dauern, bis alle Wege wieder befestigt und der Schlamm überall entfernt ist, schätzt Dietmar Schuster, Straßenmeister der Stadt Klosterneuburg. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung bereiten sich intensiv auf die Aufräumarbeiten vor.
Bundesheer-Unterstützung
Am Freitag rückten Soldaten des Bundesheeres an, um der Schlammmassen Herr zu werden, Feuerwehren aus dem Abschnitt Purkersdorf verstärkten die lokalen Helfer. „Der Dreck, der Schlamm, das ist nicht nur anstrengend, sondern psychisch schlimm, wenn man sieht was da los ist. Der Gestank, die vielen toten Tiere, die wir im Wasser vorbeitreiben haben sehen.“
Psychische Unterstützung
Für das Rote Kreuz hieß die Devise: Zuhören. Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams versuchten, für die Betroffenen bestmöglich da zu sein. Am Montag und Dienstag war auch das Team Österreich beim Schlammschaufeln im Einsatz: Bevor der austrocknet und so hart wird wie Beton: Dann wird es noch schwieriger.
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