Räuber übte 2011 in Klosterneuburg
Der Klosterneuburger OMV-Räuber verübte als 'Häfnurlauber' zwei Raubüberfälle in Korneuburg.
Bericht von Michael Rath
KLOSTERNEUBURG/KORNEUBURG (mr). Ein wesentliches Ziel des Strafvollzuges ist die Resozialisierung des Straftäters: Ein reibungsloser Übergang vom Leben im Bau zum Leben in Freiheit wird angestrebt, etwa durch (teils mehrtägige) Ausgänge – umgangssprachlich als "Häfnurlaub" bezeichnet.
Die Vorgeschichte
Im Oktober 2011 hatte Christian L. in Klosterneuburg den Tankwart der OMV-Tankstelle in der Wienerstraße mit einem Messer bedroht und war mit mäßiger Beute (knapp 1.000 Euro und zwei Dosen "Jack Daniel’s Cola") entkommen. Sein Speichel auf einer nach der Tat geleerten und achtlos weggeworfenen Cola-Dose führte zur Ausforschung – das DNA-Profil des vierfach Vorbestraften war gespeichert.
Freigang missbraucht
Die dafür verhängte sechsjährige Haft verbüßte der Mann in der Justizanstalt Garsten. Seine Vorstellungen von Resozialisierung waren eigenwillig: Von einem Ausgang kehrte er nicht zurück und überfiel stattdessen am 1. März maskiert eine Korneuburger Autobahnraststätte mit einer Pumpgun. Er konnte mit Bargeld in unbekannter Höhe fliehen. Am 9. März erneut Alarm in Korneuburg: Ein zunächst unbekannter Mann hatte die Filiale der Bank Austria überfallen und war entkommen – diesmal mit einer Pistole bewaffnet und nur unzureichend mit einer Sonnenbrille getarnt. Auf dem Überwachungsvideo wurde er erkannt und tags darauf in seinem Unterschlupf in Wien verhaftet. Mit der Beute wollte er angeblich einen Bauernhof kaufen und einen Gnadenhof betreiben. Diesen Plan kann er für viele Jahre vergessen.
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