Energieeffizienz 2022
Zehn Jahre leben im "Sonnenhaus"
Klosterneuburgs erstes Sonnenhaus steht in Kritzendorf - und läuft seit mehr als zehn Jahren mit Sonnenenergie.
KRITZENDORF. "Bereut hab ich es noch keinen Tag", sagt Johann Jäger. Seit mehr als zehn Jahren wohnt er in seinem "Sonnenhaus" in Kritzendorf. Beim Bau noch skeptisch belächelt, funktioniert das energieeffiziente Konzept auch nach Jahren noch einwandfrei.
Die Idee
2008 begannen Jägers Überlegungen zum Neubau: "da gab es ein neues System, das Sonnenhaus", erinnert sich Jäger, der jahrelang im Bereich Forschung und Entwicklung tätig war, dadurch sowohl technisches Verständnis als auch das Interesse an Innovation mitbrachte.
Ein "Sonnenhaus" unterscheidet sich von einem "gewöhnlichen Haus" dadurch, dass es mit Solarkollektoren auf dem Dach den größten Teil seines Energiebedarfs direkt über Sonnenenergie deckt.
Möglich machen das in Jägers Fall 34 Quadratmeter Solarthermie auf dem Dach, sowie das "Herzstück" des Hauses, ein 6.000 Liter Wasserspeicher, der die Energie in Form von Wärme aufnimmt und abgibt.
Die Steine im Weg
"Gas ist viel billiger", riet der Rauchfangkehrer. "Das geht nicht, wegen der Legionellen", sagte der Installateur. Mit 50er Ziegeln (wegen der Dämmung) ist es mühsamer, die 30er täten's auch, meinten die Bauarbeiter.
Jäger setzte seine Pläne durch. 2011 zog er ein, 2012 berichteten die BezirksBlätter erstmals. Damals wie heute ist Jäger überzeugt vom Konzept. "Die Mehrkosten haben sich gelohnt". Was Jäger an Solarwärme zu wenig hat, vor allem an trüben Wintertagen, heizt er mit einem Kachelofen zu. Etwa eine Tonne Brickets braucht er pro Jahr. Dabei trifft ihn die momentane Energiekrise weniger als viele andere, dennoch: "Brickets waren dieses Jahr fast nicht zu bekommen, und der Preis ist enorm gestiegen."
Für das Sonnenhaus wurde Johann Jäger 2014 mit dem Umweltpreis der Stadtgemeinde Klosterneuburg ausgezeichnet.
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