Historienpfad über 100 Jahre Strandbad Klosterneuburg
KLOSTERNEUBURG (zip). Will man das Klosterneuburger Strandbad betreten, sind ab sofort auf fünf Tafeln die geschichtlichen Rückblicke zum Nachlesen installiert.
Im Februar 1913 fasste der Klosterneuburger Gemeinderat den Beschluss, das privat geführte Englbad, das seit 1878 in Betrieb war, in die städtische Verwaltung zu übernehmen. Das Englbad bestand aus einem Badeschiff mit einer Männer- und Frauenabteilung und war ein gesellschaftlicher Tummelplatz, denn es wurde mit Sportwettkämpfen, Musikkapellen, Tanzveranstaltungen, Lampionumzüge, Bootskorsen und Modeschauen für abwechslungsreiche Unterhaltungen gesorgt. Auch Künstler entdeckten das Strandbad mit den Besuchern als bildnerisches Motiv.
Nach der Übernahme in die städtische Verwaltung wurde die anlage um jeweils 100 Kabinen erweitert. Die nächste große Ausbauphase erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg, indem man zahlreiche Badehütten errichtete, Kabinentrakte aufstockte und großzügige Dachterrassen errichtete. Dadurch entwickelte sich in den 1930 er Jahre eine eigene Stadt aus Holzbauten mit einer Sanitäts- und Gendameriestation, Restaurants, Geschäften, Milchtrinkhallen, Tanzplatz, Musikpavillon, Freiluftkino, Wasserrutschbahn und Schwimmbecken. An heißen Tagen kamen bis zu 26.000 Besucher. Nach dem Zweiten Weltkrieg modernisierte man einen Teil der Badehütten.
Die immer wiederkehrenden Hochwässer der Donau führten jeweils in den Jahren 1942, 1954, 2002 und 2013 zu verheerenden Zerstörungen der gesamten Anlage, ebenso Eisstöße in den Jahren 1929, 1940 und 1942/43.
Da die Anlage vorwiegend aus Holzbauten bestand, war Feuer eine ständige Bedrohung. 1930 und 1966 wurden einige Wohnkabinen vernichtet. 1976 kam es zur größten Brandkatastrophe, dabei zerstörte das Feuer die Stockkabinenanlage links vom Hauptplatz, 106 Wohnkabinen und 175 Umkleidekabinen.
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