Baumax: Österreichweit zittern 1.250 Beschäftigte um Job
Über die künftigen Standorte und die Anzahl der Kündigungen hält sich die Baumarktkette bedeckt. Am Donnerstag informierte die Arbeiterkammer NÖ die Mitarbeiter der Zentrale in Klosterneuburg über ihre Rechte.
KLOSTERNEUBURG (mh). Nicht alle bisherigen Baumax-Filialen werden vom deutschen Heimwerkerkonzern Obi übernommen und auch das Ende der Zentrale in Klosterneuburg gilt als beschlossene Sache. Genau in diesem Kontrollzentrum des einst stolzen Konzerns fand am Donnerstagvormittag eine Informationsveranstaltung der Arbeiterkammer Niederösterreich gemeinsam mit der Baumax-Geschäftsleitung statt.
1.250 Mitarbeitern droht Kündigung
1.100 Baumax-Mitarbeiter wurden beim Frühwarnsystem des AMS gemeldet. Auch ein Großteil der rund 320 Mitarbeiter der Zentrale in Klosterburg dürfte laut Arbeiterkammer seinen Arbeitsplatz verlieren. "Welche Standorte mit wie vielen Mitarbeitern weitergeführt werden, ist ein Detail des Vertrages, das wir nicht nach außen geben dürfen", sagte Baumax-Unternehmenssprecherin Monika Voglgruber auf Anfrage der Bezirksblätter. "Auch die Zentrale bleibt sicher nicht in dieser Form bestehen, aber über die genauen Szenarien können wir noch nichts sagen. Das ist alles noch im Laufen."
Sozialpaket ausverhandelt
Die AKNÖ hat daher eine große Informationsoffensive für die Betroffenen gestartet. Die 150 Beschäftigten, die zu der Versammlung gekommen waren, informierte AKNÖ-Präsident Markus Wieser über ihre Rechte und die weitere Vorgehensweise: "Jeder soll genau wissen, was ihm an Geldern und Ansprüchen zusteht." Laut Wieser wurde zudem ein eigenes Sozialpaket ausverhandelt, um die sozialen Härten abzufedern. "Durch eine Arbeitsstiftung werden Weiterqualifizierungsmaßnahmen und Umschulungen unterstützt."
Schwerpunkt-Beratungen der AKNÖ
Ab Dienstag bieten AKNÖ-Experten in Klosterneuburg in der Gebietskrankenkasse Schwerpunkt-Beratungen für Baumax-Mitarbeiter an. "Auch in allen anderen 23 Servicestellen gibt es verstärkt Beratungen", so Wieser. "Österreichweit zittern 1.250 Beschäftigte um ihren Job. 16 Standorte in Österreich sind von Schließung bedroht. In den kommenden Tagen und Wochen wird versucht, diese Anzahl noch zu reduzieren. Dazu laufen aktuell Verhandlungen."
Stimmung gefasst
"Viele Mitarbeiter haben sich dann gleich vor Ort an unsere Experten gewendet und aktuelle Fragen gestellt", berichtet AKNÖ-Sprecher Gernot Buchegger. "Dabei ging es um Fragen wie Karenz, Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Möglichkeiten von Umschulungen. Die Stimmung in der Belegschaft war angesichts der Umstände gefasst."
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