Klosterneuburg wird Spin-off-Hauptstadt
Mehr als 40 Mio. Euro frisches Kapital für Life Science- und Tech-Spin-offs: IST cube verzehnfacht Venture Fonds für Gründerinnen und Gründer aus der Wissenschaft in Kooperation mit dem Europäischen Investitionsfonds EIF und 25 weiteren Investoren.
MARIA GUGGING/WIEN. "Heute ist ein guter Tag für die österreichische Forschung!", frohlockte Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Heinz Faßmann vergangene Woche. „An den österreichischen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind großartige Wissenschafterinnen und Wissenschafter in Forschung und Lehre tätig. Der IST cube Venture Fonds eröffnet gänzlich neue und maßgeschneiderte Möglichkeiten für Ausgründungen und Spin-offs aus dem akademischen Umfeld. Denn mehr denn je ist es notwendig, technologische Forschungsergebnisse und deren Potenzial konsequent und nachhaltig für die Lösung der großen Zukunftsherausforderungen zu realisieren."
Mehr als 40 Millionen Euro für Life Science- und Tech Start-ups stehen dem IST cube-Team dafür nun zur Verfügung.
Was ist IST cube?
IST cube ist ein vom Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) initiierter und von der Finanzmarktaufsicht regulierter Venture Capital (EuVECA) Fonds, der von einer unabhängigen Managementgesellschaft verwaltet wird und privaten Investoren offensteht. „Mit dem IST cube Venture Fonds sprechen wir vor allem Gründer an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen an, die ihr Spin-off mit einem institutionellen Partner entwickeln wollen“, erklärt Markus Wanko, Gründer und Geschäftsführer.
Wer wird unterstützt?
Das interdisziplinäre Team investiert in frühphasige, technologische Neugründungen sowie Life Science- und Tech-Start-ups: neben Kapital auch mit Coaching und Support. „Nicht jedes Spin-off wird überleben, aber man soll es wagen“, betont Wissenschaftsminister Heinz Faßmann.
Bislang gehören acht Startups aus den Bereichen Medizin, Biotechnologie, IT und Displaytechnologie aus verschiedenen österreichischen Universitäten von der Med Uni Wien bis zur TU Graz sowie vom IST Austria und dem CeMM zum IST cube-Portfolio.
Wer hat investiert?
20 Millionen Euro stammen vom Europäischen Investitionsfonds (EIF). 3,5 Millionen Euro steuern das Land Niederösterreich sowie 3 Millionen Euro die Bundes-Förderstelle aws – Austria Wirtschaftsservice bei. Den Rest – mehr als 13 Millionen Euro – tragen rund 20 namhafte private Investoren bei. Darunter sind u. a. die Mitterbauer-Beteiligungs-AG und die Vienna Insurance Group (VIG). „Ich hab noch nie so schnell Ja gesagt“, verriet Therese Niss von der Mitterbauer-Beteiligungs-AG zu ihrer Investitionsentscheidung in den österreichischen Standort
Wie geht es weiter?
Mit den jetzt beträchtlich aufgestockten Mitteln „wird der IST cube Klosterneuburg zur Spin-off-Hauptstadt unseres Bundeslands machen“, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger bei der Präsentation des Finanzierungsmodells. Vier bis sechs Jahre könnten damit 30 bis 40 Investments getätigt werden, rechnet Wanko vor und nennt „eine Managementgesellschaft, die auch langfristig Fonds auflegen kann“ als langfristiges Ziel.
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