Brandschäden-Statistik: Feuer wütet im Bezirk Tulln
Feuer richten in ganz Niederösterreich und dem Bezirk Tulln jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe an.
BEZIRK TULLN (mp). Hitzewellen und Trockenheit gehen im Sommer Hand in Hand – ein Lagerfeuer, eine achtlos weggeworfene Zigarette oder bewusste Brandstiftung sind genauso Grund und Quelle für viele Brände wie weniger beeinflussbaren Quellen wie elektrische Energie oder beispielsweise Blitze. Immer häufiger spielt dabei die Unachtsamkeit der Menschen eine bedeutende Rolle. Heiße Asche wird unsachgemäß entsorgt, die Gefahr bei Lagerfeuern unterschätzt oder eine Kerze vergessen vor dem zu Bett gehen auszublasen. Brandschäden verursachen in Österreich jährlich Schäden im Bereich von 200 bis 400 Mio. Euro. Dabei liegt Niederösterreich als größtes Bundesland natürlich ganz weit vorne mit durchschnittlich 20 Prozent – für die Statistik 2017 bestehend aus Zahlenmaterial der Polizeidienststellen und der Versicherungswirtschaft, bedeutet dies eine Schadenshöhe von rund 64 Millionen Euro – der bundesweiten Schadenssumme. Speziell im Bezirk Tulln kam es letztes Jahr zu 106 Bränden die über 3 Millionen Schaden verursachten.
Vorbeugender Brandschutz
"Die Zahlen liegen im Durchschnitt, da hat sich keine besondere Steigerung ergeben", weiß Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Obermaißer. Dass sich das Vorkommen von Bränden ganz unterschiedlich auf landwirtschaftliche Betriebe, Haushalte und andere sogenannte "Risikogruppen" verteilt, Hauptbrandursache aber immer noch, oder gerade jetzt, der Mensch ist, kann auch er für den Bezirk Tulln bestätigen. "Im vorbeugenden Brandschutz – also etwa Baurichtlinien, Prüfungen bei elektrischen Geräten et cetera – ist in den letzten Jahren viel passiert. Deswegen ist meist der Mensch die Ursache", so der Bezirksfeuerwehrkommandant. Besonders "gefährdete" Ortschaften oder Gemeinden im Bezirk gibt es seiner Meinung nach nicht, aber "in Ballungsräumen, dort wo viele Menschen leben, passiert natürlich mehr", so Obermaißner.
Lagerfeuer und Löschmittel
Auch wenn der Regen gerade in den Sommermonaten Vielen ein Dorn im Auge ist, hat er seine positiven Nebeneffekte. Dank der regelmäßigen Regenfälle des heurigen Jahres, musste noch keine Waldbrandverordnung herausgegeben werden. "Wenn es jetzt länger trocken ist, wir die BH aber bald die Verordnung herausgeben", meint Obermaißer. Generell gilt es jedoch beim Grillen immer ein Löschmittel wie einen Kübel Wasser bereitzuhalten. "Lagerfeuer sollten sowieso nicht gemacht werden, aber wenn die Waldbrandverordnung herausgegeben wurde ist diese dann auch unbedingt einzuhalten", appeliert der Tullner Bezirksfeuerwehrkommandant. Aufgrund der anhaltenden Hitze und Trockenheit der letzten Tage erlässt das Land Niederösterreich allerdings bereits die ersten Waldbrandverordnungen.
ZUR SACHE:
Bei der Anzahl der Brände im Bezirk Tulln entfallen laut der Statistik der Landesstelle für Brandverhütung des Bundeslandes Niederösterreich 20 Brände auf den Bereich Landwirtschaft, 4 auf die Industrie, 14 auf das Gewerbe, 64 verursacht durch Privatpersonen und 4 Brände auf die Kategorie "Sonstige".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.