Gedanken zum Wahlrecht
Über Fundamente, tragende Wände und kaputte Spiegel

- Christoph Hahn ist Redaktionsleiter der BezirksBlätter Korneuburg.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Christoph Hahn
Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Haus. Das Dach leckt, tragende Wände haben Risse, Fenster sind beschädigt, das Fundament sackt ab und … der Spiegel im Badezimmer ist kaputt! Worum werden Sie sich zuallererst kümmern? Lassen Sie mich raten: nicht um den Spiegel.
Die Wahl unserer politischen Vertreter
Tauschen wir das Haus nun gegen unser Heimatland – denn bei Wahlen geht es in Wahrheit um nichts anderes als um unser Zuhause. Wer die Fernsehduelle und öffentlichen Schlagabtäusche unserer Politikvertreter verfolgt, wird bei genauerer Betrachtung schnell erkennen, dass in den allermeisten Fällen um kaputte Spiegel gestritten wird. Es geht um Selbstinszenierung, um Machterhalt oder -ausbau, darum wer die beste Show abliefert und sich somit den besten Platz am Futtertrog sichert.
Damit muss endgültig Schluss sein. Die wahre Macht geht nämlich, wie wir alle wissen, immer noch vom Volk aus. Und jeder einzelne ist ein unverzichtbarer Baustein dessen. Achten wir daher auf die wichtigen Themen! Auf die Fundamente und tragenden Mauern unseres Lebens, unserer Welt und unserer Gesellschaft.
Der Reihe nach
Eines muss klar sein: Anstand und Respekt sind nicht in erster Linie Fragen des Geburtsortes. Vermeintliche (finanzielle) Verbesserungen für Privatpersonen müssen irgendwo anders wieder reingespielt werden. Und auch die beste Schulbildung hat keinen Wert in einer sterbenden Welt ...
Ich kann nur sagen, es sollte Voraussetzung sein, dass jeder mündige, wahlberechtigte Bürger die wahren Fundamente und Mauern erkennen können sollte. Und jene Politiker, die sie ernsthaft im Fokus haben und bei ihrer Überzeugungsarbeit nicht auf die Uhr schauen, haben meine Stimme. Wer daher schon mal rausfällt, ist mir persönlich klar. Ihnen auch?
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