Fastenzeit mit einem g´schmackigen Ziel
Kaum angefangen die Zeit, in der wir unsere Bedürfnisse herunterschrauben - schon dauert sie ewig - die Fastenzeit. Gerade noch den Geschmack eines Krapfens im Mund, die Süße von Marmelade und der Gewissheit, dass wir davon nicht abnehmen; schon stecken wir im Entzug. Der - genau betrachtet - sofort das "warum" und das "wieso tu ich mir das an?" im Schlepptau hat. Aber wir sind stark, wir trotzen den Verführungen, essen nur 1 x am Tag und da eher nur das Grünzeug. Es knirscht die Karotte, es wird der Salat zermalmt, die Sojasprossen überbieten an Länge und Knackigkeit die Kohlrabistreifen, Erbsen mit Haut und Fäden bleiben in den Zähnen hängen, die Paradeiser zerplatzen voll Freude im Mund, während sich die Erbse vorbeischummelt und einfach die Speiseröhre runterrollt. Unmengen könnte man essen davon und trotzdem schreit das nicht vorhandene Glücksgefühl nach Schokolade, Schnitzel und Knödel. Und vielleicht einer kleinen Malakofftorte mit Schlagobers und Minipalatschinken. Es dürften auch Pistazienkerne drauf sein. Heute ist der 2. Fastentag und die Gedanken, sie drehen sich im Kreis, aus dem es derzeit kein Entrinnen gibt. Ostern - die rettende Insel, wo bist du? Osterschinken im Brotteig - mein traditionelles Ende. Und während mein Bauch die Erholungsphase im Jahr nutzt und wieder eine Form annimmt, die nicht an ein Hängebauchschwein erinnert, lässt mein Gehirn nichts unversucht, mich mit dem Essen zu beschäftigen, das ich derzeit nicht zu mir nehme(n will). Und die Folge daraus - ich schreibe mir meinen Frust von der Leber, die sich freudig entspannt unter der Bauchdecke streckt. Mahlzeit!
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