Forschungsberichte
Auf der Spur von „Stalag XVII B“

Gut gefüllt: der Arkadensaal.
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VON MANFRED KELLNER
LANGENLOIS Am 6. November 2023 ging es in einer Veranstaltung des Langenloiser Stadtarchiv im Arkadensaal um das Kriegsgefangenenlager „Stalag XVII B Krems-Gneixendorf“ aus dem 2. Weltkrieg. In diesem Lager – auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes „Krems-Langenlois“ und darüber hinaus - mussten zwischen 1939 und 1945 Kriegsgefangene und „Fremdarbeiter“ oder „Ostarbeiter“ aus ganz Europa Zwangsarbeit leisten. Sie arbeiteten in der Landwirtschaft oder in den örtlichen Betrieben und waren meist in Sammelunterkünften untergebracht. Im Lager selbst gab es Baracken für je 300 Gefangenen, in die schon einmal 450 Menschen eingepfercht wurden.

Assistenz-Professorin Dr. Edith Blaschitz und Karin Böhm von der Universität für Weiterbildung Krems (vormals: Donau-Universität) sowie die Leiterin des Langenloiser Stadtarchivs Dorli Demal stellten an diesem Abend zum einen bisherige Forschungsergebnisse des Uni-Projekts „NS-‚Volksgemeinschaft‘ und Lager im Zentralraum Niederösterreich. Geschichte – Transformation – Erinnerung“ vor und zeigten fotografische Dokumentation, was heute noch von diesen Lagern zu sehen ist, Dorli Demal präsentierte Ergebnisse ihrer Recherchen im Stadtarchiv Langenlois und in der Langenloiser Topothek. Sie unterstrich: „Das Lager war das größte Kriegsgefangenenlager in Österreich und eines der größten im Deutschen Reich!“

Anhand von vielen Fotos und Luftaufnahmen, Dokumenten, persönlichen Erinnerungen, statistischen Angaben und sogar künstlerischen Zeichnungen von Gefangenen wurden im Arkadensaal die schlimmen Existenzbedingungen im Lager und in den Außenstellen sowie die Ausbeutung der Zwangsarbeiter deutlich – wenn es offenbar auch vereinzelt mitfühlende Arbeitgeber gab, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Gefangenen geholfen haben.
Deutlich wurde auch, wie schnell das Lager nach Kriegsende abgerissen wurde und die Materialen in vielen Baustellen der Region verbaut wurden, aber auch, wie schnell die Erinnerung an Lager und Zwangsarbeiter verdrängt wurde. Dorli Demal unterstrich: „Die Forschungen werfen mehr Fragen als Antworten auf!“

Prof. Dr. Blaschitz zeigte sich begeistert von dem Engagement, mit dem Dorli Demal die Forschungsarbeiten unterstützt. „Langenlois ist dadurch einer der am besten recherchierten Orte geworden!“ Dorli Demal appellierte im vollständig besetzten Arkadensaal an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung, die weiteren Forschungen etwa mit „Erinnerungen, Dokumenten, Fotos, Objekten“ zu unterstützen.

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