Dominikanerkirche: Sanierung geht in die letzte Phase

- Foto: Stadt Krems
- hochgeladen von Doris Necker
In der Winterpause des museumkrems startet die Restaurierung des Kirchenraumes
KREMS. Die Generalsanierung der Dominikanerkirche geht in die Schlussphase: Im Dezember wird mit der Restaurierung des Kirchenraumes die letzte Etappe in Angriff genommen. Danach strahlt die mittelalterliche Kirche vom Dach bis zu den Wandmalereien im neuen Glanz.
Die letzte Phase der langjährigen Generalsanierung ist den wertvollen Wandmalereien gewidmet, die die frühgotische Ordenskirche mit ihren mehr als 750 Jahren birgt. So findet sich in einer Reihe originaler gotischer Malereien das Fresko von Stadtrichter Gozzo und seiner Frau – eines der Hauptwerke des österreichischen Zackenstils. Daneben gibt es viele polychrome Heiligendarstellungen wie die Verkündigung an Maria, die Apostel Petrus und Paulus und die monumentale Figur des heiligen Dominikus mit Kirchenmodell.
Für diese letzte Sanierungsetappe wurden in den vergangenen Monaten Voruntersuchungen durchgeführt, die den Wandmalereien einen teilweise bedenklichen Zustand bescheinigten und Grundlage für die notwendigen Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten liefern. Neben der Sanierung von Mauerrissen empfehlen Experten, die Malereien zu reinigen, zu festigen und zu konservieren. Darüber hinaus sollen auch Teile freigelegt und retuschiert werden. Für diese Arbeiten werden vier Monate veranschlagt. Die Sanierung soll nach Ende der Museumssaison im Dezember starten und rechtzeitig vor Beginn der Saison 2020 abgeschlossen sein.
Generalsanierung seit 2011
Der Startschuss für die Generalsanierung fiel 2011. Zunächst wurde das Kirchenschiff als Ausstellungsort adaptiert und eine neue Eingangszone beim Hauptportal gestaltet. Damit gingen auch Maßnamen zur barrierefreien Nutzung der Kirche einher. In einem nächsten Schritt wurde der Innenhof behutsam restauriert. Die Erneuerung der Dacheindeckung des Klosters im Nordosttrakt mit den begleitenden haustechnischen Adaptierungsmaßnahmen und die Sanierung der Fassadenbereiche des Nord- und Osttraktes folgten in einer weiteren Bauphase.
Ältestes Dach Österreichs
Sensationelle Ergebnisse hatte die Dachsanierung über dem südlichen Chor. Hier wurden die ältesten eingedeckten Dachziegel Österreichs entdeckt. Sie sind fast 700 Jahre alt und dürften bereits beim Bau des Langchores verwendet worden sein. Allerdings stammt der Dachstuhl aus dem Barock und ist erst 300 Jahre alt. Es wird vermutet, dass damals bei der Erneuerung des Dachstuhls das Geld für neue Ziegel gefehlt hat und deswegen die alten wieder verwendet wurden. Bis zu dieser Entdeckung waren in Österreich nur Dachziegel aus dem 15. Jahrhundert in Graz belegt.
Die Dominikanerkirche und das angeschlossene Kloster wurden im 13. Jahrhundert errichtet. Nach der Profanierung 1785 stand das Bauwerk u.a. als Fabrik, Feuerwehrdepot, Theater und Kino in Verwendung. Heute bietet der Dominikanerkomplex Platz für das museumkrems und die Kunsthalle Krems, das Stadtarchiv, die Bücherei, das Kulturamt und das Institut für mittelalterliche Realienkunde. Ab Mai gesellt sich auch die Tourismus-Info in die historische Klosteranlage, die den Ausgangspunkt der Kunstmeile Krems bildet. Die Generalsanierung kostet 3,6 Mio. Euro und wird von Stadt und Land zu gleichen Teilen getragen. Unterstützung gibt es auch vom Bund.
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