Drittes Wahrzeichen für Krems
KREMS. Im nächsten Jahr soll an der Kunstmeile Krems ein neues Museum als Heimat für derzeit in Depots lagernde Kunstschätze errichtet werden. Altbürgermeister Ing. Erich Grabner sieht das positiv.
Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ist für die gesamte Menschheit wichtig, ist Altbürgernmeister Grabner überzeugt: „Kunst ist Lebensmittel.“
Ein neues Museum in Krems anzusiedeln habe historische und politische Gründe. „Es wird langsam vergessen, dass die Stadt Krems unmittelbar nach dem Krieg die erste war, die große Kunstausstellungen gemacht hat. Es gab damals sechs große Ausstellungen, die zusammen nahezu eine Million Besucher hatten. Die Leute waren ja nach kulturellen Aktivitäten ausgehungert, und das war eine Pionierleistung von Krems.“
Der politische Hintergrund läge in den 80er Jahren, wo der politische Grundstein zur Schwerpunktbildung für vier Städte gelegt wurde: Wiener Neustadt für Technik/Wissenschaft, Baden für Gesundheitstourismus, St.Pölten als Landeshauptstadt und Krems als Zentrum für Kunst und Bildungswesen. Erich Grabner sieht das Geld für ein neues Museum an der Kremser Kunstmeile im Sinne eines Bildungsauftrages des Landes sehr gut angelegt.
Das neue Bauwerk nennt er die „Krönung des gesamten Kulturbezirkes“. Denn Grabner ist überzeugt, dass die Kunstmeile nach zwanzig erfolgreichen Jahren nun einen spektakulären Mittelpunkt erhält. „Der trägt natürlich zur Profilierung von Krems unglaublich bei“, sagt der Altbürgermeister. In dem Siegerprojekt des Büros Marte.Marte sieht er das „dritte Wahrzeichen von Krems, in respektvollem Abstand zur Frauenbergkirche und dem Steiner Tor“.
Dass der bei Informationsveranstaltungen gezeigte zeitgenössische Entwurf nicht allen gefalle, versteht Erich Grabner. „Es ist das Recht jedes Bürgers, sich Gedanken zu machen, und die Politiker müssen hier genau zuhören und offen informieren.“ Wahrscheinlich werde man erst in den nächsten Jahren sagen, es sei eine gute Entscheidung gewesen, glaubt der Altbürgermeister.
Und Erich Grabner appelliert an den Patriotismus der Kremser: „Sie müssen doch glücklich sein, dass sie so ein Bauwerk bekommen, das andere bezahlen und nicht die Kremser aus ihrem Stadtbudget.“ Denn finanziert wird das neue Museum weitgehend vom Land Niederösterreich.
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