Etsdorf
Gruft von Freiherr von Lauer gefunden
GRAFENEGG (mk) Die Sanierungsarbeiten an der Außenfassade der Pfarrkirche Etsdorf schreiten voran. Dabei kommen spannende Funde zutage: kürzlich erst drei gotische Fenster aus einem früheren Bauabschnitt des Gebäudes sowie die gewölbte Gruft von Franz Freiherr von Lauer (1736 - 1803).
Bei Grabungsarbeiten in Zusammenhang mit der Fassadensanierung stieß man beim Grabstein von Franz Freiherr von Lauer auf seine gewölbte Gruft - ein heimatgeschichtlich bedeutsamer Fund, da bis vor kurzem vielfach noch die Meinung vertreten wurde, der Freiherr sei in Krems gestorben und begraben.
Franz Freiherr von Lauer war zu seiner Zeit ein bedeutender Militär und Festungsbaumeister, ausgezeichnet mit dem Maria-Theresien-Orden. Erst vor wenigen Jahren hatte sich in einem Briefwechsel mit einem italienischen Nachkommen des Freiherrn herausgestellt, was ihn zum
Verbleib in der heutigen Marktgemeinde Grafenegg veranlasst hat: die Eheschließung mit Josepha Edle von Retzer, Tochter des damaligen Besitzers von Schloss Walkersdorf. Seinen Lebensabend dürfte von Lauer in der Mühle in Walkersdorf verbracht haben, wo er am 11. September 1803 starb.
Über d ie Restaurierung des Grabsteins, unter dem jetzt auch seine Gruft gefunden wurde, hatte die Facebook-Plattform „Lois!“ am 9. Mai 2020 berichtet. Der Artikel verbreitete sich so weit, dass er auch im tschechischen „Pless Josefov“ gelesen wurde - einem Geschichtsmuseum, das sich auch der Erinnerung an dem „berühmten Festungsingenieur von Böhmen“ widmet und in einem Mail an „Lois!“ Interesse an einem Informationsaustausch mit der Grafenegger Heimatforscherin Hermine Ploiner zeigte, die unter anderem eine Broschüre über den Feldzugsmeister Franz Freiherr von Lauer verfasst hat.
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