Im Notfall ist das Rote Kreuz da
LANGENLOIS. Bei großen Veranstaltungen kann immer einmal etwas geschehen: Zuschauer haben plötzlich Gleichgewichtsprobleme, der Blutdruck spielt verrückt, eine kleinere Wunde nach einem unglücklichen Sturz muss versorgt werden... Bei den Schlossfestspielen in Langenlois standen die Teams des örtlichen Roten Kreuzes im Juli und August 2018 bei allen elf Aufführungen des „Vogelhändlers“ sowie bei vier weiteren, großen Musikveranstaltungen im Rahmenprogramm der Festspiele bereit, um Erste Hilfe zu leisten - und es verging kaum eine Vorstellung, in der sie nicht gefordert waren.
Zusätzliche Herausforderungen
Auf etwa fünfzig Veranstaltungsstunden kommt Bezirksstellenleiter Hans Ebner, wenn er den zeitlichen Aufwand für den Rot-Kreuz-Einsatz bei den Schlossfestspielen Langenlois zusammenrechnet. „An jedem Veranstaltungsabend waren wir mit zwei oder drei freiwilligen Helfern sowie einem Einsatzwagen dabei und standen bereit, wenn bei Zuschauern gesundheitliche Probleme auftauchten“, berichtet er. Das alles geschieht zusätzlich zu den „normalen“ Aufgaben der Bezirksstelle. Da kann man sich leicht vorstellen, dass gerade in der Urlaubszeit solche zusätzlichen Anforderungen zu Herausforderungen werden. Doch, so Ebner, „bisher konnten wir immer alles abdecken. Ein großes Dankeschön dafür an unsere Teams!“
Problem im Sommer 2018: die Hitze
„Die Hitze und die schwül-dunstige Luft waren in diesem Jahr das Hauptproblem“, berichtet Hans Ebner über die Einsatzlage beim Operettenfestival. Immer wieder gab es Gäste, die zu wenig getrunken hatten, denen die Wärme zu viel wurde, und die deshalb Probleme mit Kreislauf und Blutdruck bekamen. Bei leichteren Fällen können die Ersthelfer schnell für Besserung sorgen: Beine hoch lagern, für etwas Ruhe sorgen, mit feuchten Tüchern im Nacken Kühlung verschaffen, kaltes Wasser schluckweise trinken lassen … Meist konnten die Betroffenen schon bald wieder die Operette genießen.
Doch manchmal war es auch ernster - wenn etwa jemand richtig dehydriert war oder so etwas wie einen Kreislaufzusammenbruch hatte. Der Bezirksstellenleiter: „Dann müssen wir den Notarzt alarmieren oder den Patienten mit unserem Einsatzfahrzeug ins Krankenhaus fahren.“ Was genau zu tun ist, wenn jemand mit gesundheitlichen Problemen zu ihnen kommt, müssen die Helfer vor Ort selbst entscheiden - „eine große Verantwortung“, wie Ebner unterstreicht.
Hin und wieder musste in der Vergangenheit auch Darstellern geholfen werden. „Da gab es Sänger mit Kreislaufproblemen“, erinnert sich Ebner, „oder es mussten die Folgen eines Sturzes behandelt werden, den die Zuschauer wahrscheinlich für einen besonderen Regie-Einfall gehalten haben.“
Übrigens: Die Rot-Kreuz-Mitglieder, die bei Veranstaltungen wie den Schlossfestspielen ihren Dienst versehen, haben grundsätzlich keine Medikamente dabei. Ebner: „Das dürfen wir gar nicht!“ Mit einer Pille gegen eine Magenverstimmung oder einer Salbe gegen eine Verspannung können die Helfer also nicht dienen - doch ansonsten sind sie immer kompetent und engagiert für Gesundheit und Sicherheit der Besucher da.
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