Maria Langegg zeigt Ausstellung über Barockmaler Mölk
Das Wallfahrtsmuseum Maria Langegg zeigt in diesem Jahr eine Sonderausstellung zum Barockmaler Joseph Adam von Mölk (1718-1794). Der Geburtstag des berühmteren Zeitgenossen Martin Johann Schmidt jährt sich heuer ebenfalls zum 300. Mal. Das Diözeanmuseum zeigt deswegen neben der „Kremser Schmidt“-Ausstellung in St. Pölten eine kleine, aber gut sortierte Schau in der Außenstelle im Dunkelsteiner Wallfahrtsort.
Gezeigt werden Ölgemälde aus den Pfarrkirchen Heiligeneich, Neulengbach und aus dem Bestand des Diözesanmuseums sowie Entwürfe, Pläne und Urkunden. Außerdem bietet der Ausstellungsraum einen direkten Blick auf Mölks Fresken in der benachbarten Kirche mit ausführlichen Beschreibungen.
Diözesanbischof Klaus Küng eröffnete die Ausstellung in Maria Langegg in Anwesenheit von Generalvikar Eduard Gruber, Abt Columban Luser vom Stift Göttweig, dem Direktor des Diözesanmuseums, Wolfgang Huber, Bürgermeister Roman Janacek sowie dem Komponisten und Bergener Ehrenbürger Friedrich Cerha.
„Es war Mölk sicherlich ein Anliegen, die Kirchen so auszustatten, das sie Orte des Gebets und der Frömmigkeit werden“, sagte Küng. Der Barock sei nach einer Zeit von Kriegen und Pestepidemien der „Ausdruck eines großes Auflebens“ gewesen, so der Bischof, gleichzeitig habe sich bereits ein Umbruch angekündigt: „Die Grundlagen der Aufklärung beginnen an Einfluss zu gewinnen.“ In der Folge habe Kaiser Josef II. unter andrem die Wallfahrten verboten, was für die Anliegen und die Kunst Mölks „der Todesstoß“ gewesen sei. „Manchmal ändern sich die Zeiten sehr schnell, und doch gibt es etwas Bleibendes: zu diesem gilt es immer wieder vorzustoßen.“
Pfarrer Jindra erforschte Mölks Geburtsdatum
Mölk-Spezialist und Pfarrer von Heiligeneich Richard Jindra erzählte humorvoll von seinen Recherchen, bei denen er u.a. das korrekte Geburtsdatum Mölks herausfinden konnte. Er erinnerte daran, dass die Bilder und Fresken in Kirchen – so auch in Maria Langegg – immer ein geistliches Programm darstellten: den Weg der Gläubigen zu Gott hin. Gemeinsam mit der Mölk-Nachfahrin Elfriede Werthan veröffentlichte Jindra ein Buch über Joseph Adam von Mölk mit dem Schwerpunkt auf dessen Darstellungen von Heiligen. „Er muss ein großer Freund von Johannes Nepomuk gewesen sein, der 1729 heiliggesprochen wurde.“
Das Wallfahrtsmuseum wurde erst 2017 dauerhaft wiedereröffnet und verzeichnete bereits im ersten Jahr über 1.000 Besucher. Neue Standortleiterin ist Kerstin Pachschwöll.
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