Bevölkerungsentwicklung
Mit Umfrage: Das Waldviertel dünnt aus, Krems wächst
Die Stadt Krems hat um 3,7 Prozent mehr Einwohner als Ende 2010. Aber die ländlichen Regionen im Waldviertel dünnen aus.
REGION. Jene Bezirke in Niederösterreich, die im Speckgürtel um die Bundeshauptstadt Wien liegen, haben in den letzten zehn Jahren zum Teil deutlich an Einwohnern hinzugewonnen. Solche Bezirke hingegen, die sich fernab der Ballungsräume befinden, schrumpfen. So hat es im Waldviertel einen Bevölkerungsrückgang sogar flächendeckend gegeben. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Statistik Austria über die Bevölkerungsentwicklung Niederösterreichs in den Jahren zwischen Ende 2010 und Ende 2020 hervor.
Boom-Regionen
Wie der NÖ Wirtschaftspressedienst den vorliegenden Zahlen entnimmt, ist die „Boom-Region“ Nummer 1 in Niederösterreich der Bezirk Bruck/Leitha. Dort ist die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren um 13.400 Personen oder 14,5 Prozent auf 105.600 Einwohner gewachsen. Stark zugelegt hat die Einwohnerzahl in den Jahren 2010-2020 laut Statistik Austria auch in den Bezirken Baden (plus 9.500 oder 6,9 Prozent auf 147.100) und Mödling (plus 5.900 oder 5,2 Prozent auf 119.200), im Bezirk Gänserndorf (plus 10.500 oder 11,0 Prozent auf 105.800), in den Regionen Purkersdorf und Wienerwald im Bezirk St. Pölten-Land (plus 6.900 oder 5,6 Prozent auf 132.100) sowie in den Bezirken Tulln (plus 9.500 oder 9,9 Prozent auf 105.700) und Korneuburg (plus 6.900 oder 8,1 Prozent auf 91.800).
Die Städte gewinnen dazu
Auch Niederösterreichs große Städte gewinnen immer mehr Einwohner hinzu. In der Stadt Wiener Neustadt ist die Bevölkerungszahl in den letzten zehn Jahren um 5.500 oder beachtliche 13,4 Prozent auf 46.500 nach oben geschnellt. Die Landeshauptstadt St. Pölten ist um 4.000 Einwohner oder 7,7 Prozent größer geworden und hält jetzt bei 55.900 Bewohnern. In der Wachau-Metropole Krems wohnen jetzt 24.800 Personen – um 900 oder 3,7 Prozent mehr als Ende 2010.
Waldviertel dünnt aus
Düster fallen die Ergebnisse der Statistik Austria für die peripheren Regionen mit einem zu geringen Arbeitsplatz-Angebot aus. So haben die Waldviertler Bezirke Zwettl (minus 1.900 oder 4,4 Prozent auf 41.800), Gmünd (minus 1.600 oder 4,3 Prozent auf 36.300) und Horn (minus 600 oder 1,8 Prozent auf 30.800) Bevölkerungsrückgänge hinnehmen müssen, der Bezirk Waidhofen/Thaya sogar ein Minus um 5,1 Prozent oder 1.400 auf 25.500 Einwohner. Auch der Alpenvorland-Bezirk Lilienfeld fährt schon seit Jahren auf Schrumpfkurs: Dort hat die Einwohnerzahl zwischen Ende 2010 und Ende 2020 um 1.000 oder 3,8 Prozent auf 25.500 abgenommen.
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