Warum Blut ein ganz besonderes Organ ist
Gut verständlich ging Dr. Friedrich Wimazal dieser Frage im Rahmen seines MINI MED-Vortrags nach, erklärte Entstehung und Wirkung des Blutes. Dabei führte er seine Zuhörer ganz nahe an das Wunder Mensch heran.
Blut wird im Knochenmark in Stammzellen gebildet und mittels Herz viele Kilometer über Venen und Adern zu den Organen hin- und weggepumpt. Mit ihm werden Sauerstoff, Kohlendioxyd, Nährstoffe, Hormone, Stoffwechsel- und Abfallprodukte transportiert. Die besondere Zusammensetzung aus roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutblättchen erhält uns lebens- und widerstandsfähig. Während die Erythrozyten (rote BK) - sie bewegen sich in 120 Tagen 300.000 mal durch den Körper - damit beschäftigt sind, den Kreislauf mit Sauerstoff zu versorgen, schützen uns Leukozyten (weiße BK) vor Infektionen und Krankheiten. Der dritte Blut-Bestandteil, die Blutblättchen, schließen wie ein Pflaster mit unglaublicher Präzision und Geschwindigkeit offene Wunden.
Blut hat eine weitere wichtige Aufgabe - als Kontrollorgan: Durch die Blutentnahme und -analyse können Krankheiten erkannt und geheilt werden. Unser „Lebenssaft“ kann übrigens auch erkranken, in Form von Anämie (Blutarmut) bishin zur chronischen oder akuten Leukämie, der schwerwiegendsten Blutkrankheit. Dabei kommt es, ausgehend von einer Fehlfunktion bei der Blutbildung („Leukämiezellen“) im Knochenmark, zur unkontrollierten Vermehrung weißer Blutkörperchen. Deshalb ist in Fällen akuter Leukämie eine Stammzellenspende, bei der das gesamte Knochenmark deaktiviert und aus den Stammzellen des Spenders wieder aktiviert wird, oft die letzte Heilungsschance. Erschwerend dabei: Es muss weltweit aus einer Spender-Datenbank jemand gesucht werden, dessen Stammzellen jenen des Empfängers nahezu gleichen.
Dr. Wimazal beendete seinen Vortrag mit dem Aufruf, sich regelmäßig ein Blutbild machen zu lassen, um Krankheiten oder Mängel rechtzeitig zu entdecken.
Info
Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Friedrich Wimazal, Univ.-Klinik f. Frauenheilkunde, MedUni Wien (AKH), Medizinische Universität Wien: Link zur Website
MINI MED Studium: Link zur Website
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