Bürger kämpfen für Erhalt
Wertvolle Bäume im Garten der Lerchenfelder Kirche
Die Marille ist ein Wachauer Kulturgut und heuer ist sie aufgrund von Ernteausfällen rar. So rückte vielen erst wieder ins Bewusstsein, wie wertvoll jeder einzelne Baum ist. Auch im Park der Lerchenfelder Kirche stehen Marillenbäume. Diese wurden nun begutachtet.
KREMS-LERCHENFELD. Das Schicksal der Lerchenfelder Kirche ist in Schwebe, seit bekannt geworden ist, dass die Diözese St. Pölten sie zu schließen und zu verkaufen gedenkt. Eine Bürgerinitiative setzt sich seither – unter anderem mit einer Unterschriftenliste – für den Erhalt der Gärten rund um die Kirche ein.
„Im kleinen Severin-Marillengarten auf dem Grundstück der Lerchenfelder Kircher wird man fündig, wenn man nach den leuchtend, orangenfarbenen Früchten sucht“, meint Nicole Schüler, Initiatorin der Bürgerinitiative zum Schutz der Pfarre Lerchenfeld, „Wir möchten nicht nur die Pfarre samt Park, sondern auch diese alten eingewachsenen und schattenspenden Bäume erhalten, die einen Mehrwert für die Bevölkerung und den Klima- und Tierschutz darstellen.“
35 Marillenbäume
Etwa 35 alte Marillenbäume befinden sich im hinteren Teil des Kirchenareals der Pfarrkirche St. Severin, der Rest eines einst umfangreichen historischen Marillengartens in Familienbesitz, wie er typisch für die Kremser Region war.
"Das Grünland erstreckte sich einst von der Landersdorfer Straße bis zurück zur Bahn“, erzählen Anrainer, „ein unbebauter Bereich, der zu Beginn der 50er Jahre großflächig mit Marillenbäumen und Ribiselstauden bepflanzt wurde.“
Auf diesem Grünland wurde die Kirche Lerchenfeld errichtet, zunächst als provisorische Baracke und dann Ende der 50er Jahre mit Hilfe der Lerchenfelder Bevölkerung als einschiffige Hallenkirche, die 1958 geweiht wurde. Das Grundstück des heutigen Kirchenareals haben damals, Erzählungen zufolge, Ortsansässige der Kirche gespendet, wie bereits Gemeinderat Simlinger in der Gemeinderatssitzung vom Mai betont hat.
Kirchliche Obhut
Somit gelangte ein Teil des großen Marillengartens in kirchliche Obhut und hat dadurch die folgenden Zeiten der Erbschaften, Grundstücksteilungen, Verkäufe und Umwidmung in Bauland bis heute bestens überstanden.
Der letzte Rest
Nachdem vor wenigen Jahren die restlichen, angrenzenden Marillen-Grundstücke mit Wohnbauten und Reihenhäuser verbaut wurden, beherbergt der kleine Severin-Marillengarten den letzten Rest dieses großen historischen Marillenbaumbestands.
In Reih und Glied wurden hier v.a. Marillen wie Ungarische Beste und Klosterneuburger gesetzt, typischen Sorten, die zur Wachauer Marille zählen, bestätigt auch DI Bernd Kajtna, Stv. Geschäftsführer der Arche Noah, im Rahmen einer Besichtigung der Bäume.
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