Studie
Krems-Land ist Schlusslicht bei Einkommen

Wieviel ein Arbeitnehmer in Niederösterreich verdient, hängt sehr stark davon ab, wo er seinen Arbeitsplatz hat. Denn die Höhe von Löhnen und Gehältern klafft in den NÖ Bezirken weit auseinander. Das geht aus der neuesten Einkommensanalyse der NÖ Arbeiterkammer (AKNÖ) hervor, die das mittlere monatliche Brutto-Einkommen – das sogenannte „Medianeinkommen“ – als Messzahl heranzieht. Der umfangreichen Studie hat der NÖ Wirtschaftspressedienst interessante Details entnommen.

BEZIRK. Am besten verdient man demnach im westlichsten Bezirk des Landes. 2019 betrug das mittlere Brutto-Monatseinkommen in Amstetten 2.518 Euro. Das sind um 283 Euro oder 12,7 Prozent mehr als der Durchschnittsverdienst in Niederösterreich. Gegenüber dem einkommensschwächsten NÖ Bezirk Krems-Land, wo das Medianeinkommen nur 1.736 Euro ausmacht, erhalten die Amstettner Arbeitnehmer sogar um 782 Euro mehr.

Über dem Durchschnittseinkommen

Löhne und Gehälter über dem NÖ Durchschnittseinkommen von 2.235 Euro wurden 2019 nur in zehn Bezirken gezahlt, nämlich in Amstetten, Scheibbs, Gmünd, Wiener Neustadt-Land, Neunkirchen, Lilienfeld, Bruck/Leitha und Mödling sowie in den beiden Statutarstädten Sankt Pölten und Waidhofen/Ybbs. In allen anderen NÖ Bezirken hingegen lag das mittlere Brutto-Monatseinkommen entweder knapp oder deutlich darunter.

Wo man bundesweit am meisten verdient

Im Bundesländer-Ranking erreicht Niederösterreich knapp vor Tirol lediglich den siebenten Platz. Am meisten verdienen Arbeitnehmer in Vorarlberg mit einem Medianeinkommen von 2.470 Euro, am wenigsten im Burgenland mit 1.984 Euro. Auf Basis der vorliegenden Zahlen fordert AKNÖ-Präsident Markus Wieser „deutliche und starke Reallohnsteigerungen. Wenn man das Geld den Arbeitnehmern gibt, liegt es in der richtigen Hand. Denn die Arbeitnehmer pumpen es wieder in den Konsum, wovon der ganze Wirtschaftskreislauf profitiert.“

Mostviertel höchstes Niveau

Teilweise höchst bemerkenswerte Resultate liefert die AKNÖ-Studie, betrachtet man die Entwicklung der Einkommen in den einzelnen NÖ Regionen. Demnach weist das Mostviertel das höchste Einkommensniveau auf. Wirtschaftliches Zugpferd dort ist eindeutig der Bezirk Amstetten. Hier lag das Medianeinkommen 2019 um 429 Euro über jenem von Melk. Wermutstropfen: In Amstetten sind die Einkommensunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern besonders groß. In diesem Bezirk verdienen Frauen - auch weil sie kaum in beruflichen Top-Positionen anzutreffen sind - um fast 43 Prozent weniger als Männer.

Industrieviertel hat verloren

Zwar hat das Industrieviertel seine einstige Spitzenposition bei den Einkommen von Arbeitern und Angestellten schon lange verloren, aber im NÖ Regionen-Ranking reicht es immerhin noch zu Platz zwei. Das durch die Beschäftigtenzahl gewichtete Durchschnitts-Medianeinkommen der Bezirke Baden, Bruck/Leitha, Mödling, Neunkirchen, Wiener Neustadt-Stadt und Wiener Neustadt-Land lag 2019 in Summe um 0,4 Prozent unter dem NÖ Landesniveau. Bemerkenswert ist, dass trotz der Größe des Industrieviertels die Bezirksergebnisse verhältnismäßig nahe beieinander liegen.

Krems-Land einkommensschwach

Die Region mit dem dritthöchsten Einkommensniveau in Niederösterreich ist der Zentralraum mit den Bezirken St. Pölten-Land, Krems-Land, Lilienfeld und Tulln sowie den Statutarstädten St. Pölten und Krems. Bei Betrachtung der Detailergebnisse fällt hier insbesondere der große Einkommensunterschied zwischen dem einkommenstärksten Bezirk St. Pölten-Stadt und dem einkommenschwächsten Krems-Land auf: Die Differenz macht beachtliche 632 Euro aus.

Waldviertel holt auf

Zwar konnte das traditionell einkommensschwache Waldviertel in den letzten Jahren einigen Boden zum Landesmedian gutmachen, die Einkommen in den Bezirken Horn, Gmünd, Zwettl und Waidhofen/Thaya liegen aber noch immer um 2,1 Prozent unter dem NÖ Durchschnitt. Erfreulich: Allein betrachtet nimmt Gmünd mit einem Medianeinkommen von 2.350 Euro und einem um 5,2 Prozent höheren Einkommensniveau als dem landesweiten den guten fünften Platz im NÖ Bezirks-Ranking ein.

Weinviertel ist Flop

Am schlechtesten verdient man in Niederösterreich im Weinviertel. Um 11 Prozent lagen die Einkommen 2019 in den Bezirken Hollabrunn, Korneuburg, Mistelbach und Gänserndorf unter dem Landesmedian. Große Unterschiede in der Höhe von Löhnen und Gehältern gibt es in diesem NÖ Landesviertel nicht nur zwischen Spitzen- und Wenigverdienern, sondern auch unter den einzelnen Bezirken: Die Einkommensdifferenz zwischen Korneuburg und Hollabrunn beträgt 317 Euro. (mm)

http://noe.arbeiterkammer.at/einkommensanalyse

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