Zu viele Hürden für Chefs

MAUTERN. Vom 23. bis 26. Februar 2015 finden die Wahlen der Wirtschaftskammer Niederösterreich statt. Baumeister Wolfgang Kiss kandidiert ehrenamtlich und unentgeltlich als Spitzenkandidat für den Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender, kurz RfW, für den er auch als Bezirksobmann fungiert.
"Ich versuche mich mit meiner Arbeit in der Wirtschaftskammer einzubringen", erklärt Kiss, weil er meint, dass jammern alleine keine Besserung für Unternehmer bringt.
Der Baumeister besuchte einen Vortrag der Wirtschaftskammer, der über Auswirkungen des Sozialdumping-Gesetzes informierte. Die EU ist ein freier Arbeitsmarkt, das ist gesetzlich seit 1. Mai 2011 verankert gleichzeitig trat das Sozialdumping-Gesetz in Kraft, das besagt, dass der Kollektivlohn für alle Dienstnehmer gilt.
"Beim Vortrag wurde nach dreimal Chef gleich das Wort Täter verwendet - das regt mich auf", stellt Kiss fest und erläutert: "Es ist mittlerweile unheimlich schwierig für einen Unternehmer korrekt abzurechnen. Es genügt bereits ein minimaler, formaler Fehler bei der Lohnabrechnung und es folgen Strafen. Gerade in der Baubranche mit unzähligen Zulagen ist es eine Katastrophe. Dass die Finanzpolizei kontrolliert ist für mich okay, doch dass man als Unternehmer mit den Auflagen gleich kriminell wird, ist eine Zumutung. Ich wünsche mir, dass jene, denen es ähnlich geht wie mir einmal zur Wahlurne kommen, sich Gedanken machen, um gemeinsam etwas zu ändern. In der Wirtschaftskammer steckt so viel Potential, das bloß verpufft. Mir fehlt die Unterstützung für eine wirksame Erleichterung.
Die Wahlbeteiligung 2010 lag bei den Wirtschagftskammerwahl bei 50 Prozent. Für heuer wird ein abermaliger Rückgang befürchtet. "Meine Bitte an alle Unternehmer lautet im Zeitraum vom 23. bis 26. Februar 2015 unbedingt vom Wahlrecht Gebrauch zu machen."