Kunst zum Angreifen
„Berühren verboten“ - so lautet üblicher Weise der Hinweis in Ausstellungen und Museen. Gänzlich anders verhält es sich bei der Vernissage ‚Raumspiele‘ von Günter Wolfsberger im Teisenhoferhof in Weissenkirchen. Denn der Künstler setzt bewusst darauf, dass sich die Betrachter mit seinen Objekten mittels Berühren und Entdecken auseinandersetzen.
Gottfried Mernyi, Obmann der Freunde des Teisenhoferhof, begrüßt bei der Eröffnung der Werkschau u.a. Angela Fichtinger (Abg. zum NR), Renate Abinger (Obfrau Kriegsopfer- und Behindertenverband), 'Wachaumaler' Erich Giese, NÖ Militärkommandant Martin Jawurek und Pfarrer Anton Hofmarcher (Krems-St. Paul).
Erfreut über ihre erste Begegnung mit dem Wachaumuseum im Teisenhoferhof zeigte sich Elisabeth Voggenender, Kuratorin der Privatstiftung Frohner. In ihrer Laudatio präsentierte sie den Gästen Fakten über Günter Wolfsberger sowie die schöpferischen Hintergründe und Motive des im Waldviertel geborenen Künstlers, der in Wien studiert und vor Jahrzehnten in Krems seinen Wohnsitz gefunden hat. Wolfsberger ist nicht nur für seine öffentlichen Arbeiten und Einzelaustellungen bekannt sondern auch als engagierte Person in vielen Kunstvereinen. Auch wenn seine Werke in Richtung Abstrakte Geometrie oder Minimal Art zu tendieren scheinen, verfolgt Wolfsberger zunächst die Idee des veränderbaren Erscheinungsbildes. Seine Objekte werden systematisch überlegt, mit Papier vorgefaltet, die Möglichkeiten der Beweglichkeit erprobt und erst dann umgesetzt. Im Teisenhoferhof sind Werke aus ca. 10 Schaffensjahren zu sehen, die eine Verbindung zwischen Kunst und Leben, Spielerischem und Konstruiertem spiegeln. Objekte mit unterschiedlichen Schauseiten und Oberflächen, teilweisen Symbiosen aus Hölzern über 200 Jahre alter Weinpressen und kalten, farblich akzentuierten Oberflächen. Kunstwerke also, die vom Besucher (sanft) angegriffen werden möchten und auch sollen bzw. dürfen.
Die Verbindung von Emotion und Rationalität ist eine Besonderheit im Werk von Günter Wolfsberger, die dem Betrachter bestimmte, weit über herkömmliche Betrachtungsweisen hinausgehende Erlebnisräume öffnet. Somit hat der Besucher der Ausstellung Gelegenheit, Kunst als Erweiterung vom Sehen hin zum Fühlen zu erleben.
Infos
Teisenhoferhof
Günter Wolfsberger
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